Studierende in Berlin: Viele wohnen langfristig im Studentenwohnheim
Die Kürzung der Mietfristen in Berliner Studentenwohnheim löst Ärger aus. Neue Zahlen zeigen: Es wohnen durchaus einige Studierende länger als fünf oder sechs Jahre im Wohnheim.
Studierende dürfen in Wohnheimen des Studentenwerks künftig nur noch fünf statt wie bisher sieben Jahre wohnen – dieser Beschluss wird von Studierendenvertretern kritisiert. Viele Studierende seien angesichts Wohnungsnot in Berlin länger auf ihren Platz angewiesen, lautete ein Vorwurf. Aktuelle Zahlen aus der Wissenschaftsverwaltung zeigen jetzt, dass immerhin zehn Prozent der Studierenden sechs Jahre und länger im Wohnheim leben. Sieben Prozent liegen in der Spanne von vier bis sechs Jahren. Der größere Teil der Studierenden – 83 Prozent – bleibt dagegen weniger als vier Jahre, die meisten zwei bis drei Jahre. Das ergibt die Antwort der Wissenschaftsverwaltung auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Wolfgang Albers.
Statt sieben sind nur noch fünf Jahre erlaubt
Derzeit bietet das Studentenwerk rund 9400 Plätze in Berlin an. Die Fünf-Jahres-Frist soll für Neuverträge ab April 2015 gelten, während es für „Altbewohner“ Übergangsregeln geben soll. Die Entscheidung, die Wohnfrist zu kürzen, hatte auch deswegen Kritik ausgelöst, weil der Bau neuer Wohnheime bislang auf sich warten lässt – obwohl der damalige Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit schon vor zwei Jahren 5000 zusätzliche Wohnheimplätze versprochen hatte.
Das Studentenwerk wundert sich über den Senat
In der vergangenen Woche hat der Senat dann auf seiner Klausurtagung lediglich den Bau von 2500 neuen Studentenwohnungen beschlossen. Die Wohnungen sollen nicht vom Studentenwerk, sondern durch die landeseigene Immobiliengesellschaft „Berlinovo“ errichtet und später auch vermietet werden.
Das löst beim Studentenwerk Verwunderung aus. Sprecher Jürgen Morgenstern hält es für „bedauerlich“, dass das Studentenwerk übergangen wurde: „Studierende sind eine spezielle Klientel. Wir haben seit Jahrzehnten Erfahrung, studentischen Wohnraum zu betreuen.“ So könne das Studentenwerk mit seiner Vermietungspolitik besonders gut auf die flexiblen Wünsche von Studierenden reagieren, die oft nach kürzerer Zeit umziehen. Andere Kritiker befürchten, die Immobiliengesellschaft werde höhere Preise nehmen. Die Wissenschaftsverwaltung hat die Kritik stets zurückgewiesen.
Steigen die Mieten für Studentenwohnungen?
Was geschieht nun mit den anderen 2500 neuen Plätzen? Der Senat wolle darauf keineswegs verzichten, hieß es am Montag auf Anfrage aus der Wissenschaftsverwaltung. Vielmehr werde derzeit eine Senatsvorlage für ein Gesamtkonzept erarbeitet. Dabei sei auch das Studentenwerk beteiligt werden, ebenso private Wohnheimbetreiber wie die in Adlershof.
Tilmann Warnecke
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