Eiweiße im Blut zeigen drohende Vergiftung an: Test erkennt Gefahr für Schwangere
Schwangerschaftsvergiftung können für Mutter und Kind lebensgefährlich werden. Ein Test kann das Risiko einer solchen Präeklampsie nun vorhersagen.
Wassereinlagerungen, Bluthochdruck und Eiweiß im Urin sind typische Zeichen dafür, dass eine Schwangere an Präeklampsie erkrankt ist. Das auch als Schwangerschaftsvergiftung bekannte Leiden kann Mutter und Kind in Gefahr bringen. Frauen, bei denen das Risiko einer Präeklampsie besteht, müssen häufig im Krankenhaus medizinisch überwacht werden. In einer internationalen Studie an knapp 1300 Schwangeren in der 24. bis 37. Schwangerschaftswoche haben Forscher nun ermittelt, dass ein Bluttest eine Schwangerschaftsvergiftung zuverlässig ausschließen und damit Entwarnung geben kann. Die Untersuchung, an der der Geburtshelfer Stefan Verlohren von der Berliner Charité maßgeblich beteiligt war, wurde im Fachblatt „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht.
Test kann helfen, die Patientinnen zu beruhigen
Der Präeklampsie-Test misst die Eiweiße sFlt-1 und PIGF, die im Mutterkuchen gebildet werden. Ihr Verhältnis zueinander gibt Aufschluss darüber, ob innerhalb der nächsten Woche eine Schwangerschaftsvergiftung droht. Liegt der Quotient von dFlt-1 zu PIGF unter 38, kann das Leiden praktisch ausgeschlossen werden. „Das trägt entscheidend zur Beruhigung der Patientinnen bei“, sagte Verlohren. Liegt der Wert dagegen über 38, so tritt in den nächsten vier Wochen eine Präeklampsie mit einer Wahrscheinlichkeit von 36,7 Prozent auf.
Hartmut Wewetzer