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Gefühl für Geschwindigkeit. Im Tierversuch fanden Forscher Zellen, die wie eine Art Tacho funktionieren. Beim Menschen dürfte das ähnlich sein.
© dpa

Spezielle Nerven messen die Geschwindigkeit: Tachozellen im Gehirn entdeckt

Forscher finden Zellen, die die Laufgeschwindigkeit messen: Je höher das Tempo, desto aktiver sind sie.

Im Oktober 2014 bekamen May-Britt und Edvard Moser von der Universität Trondheim den Medizin-Nobelpreis für die Entdeckung von Zellen, die wichtig für die Orientierung im Raum sind. Jetzt fand das norwegische Forscherehepaar Zellen, die die Laufgeschwindigkeit messen. Diese „Speedzellen“ geben Signale in einer umso höheren Frequenz weiter, je schneller sich eine Ratte bewege, schreiben sie im Fachblatt „Nature“.

Die Mosers ließen Ratten in einem Wagen ohne Boden auf einem Laufband laufen, sodass sie ihre Geschwindigkeit genau kontrollieren konnten: Dann maßen sie durch Elektroden in bestimmten Hirnregionen die Aktivität verschiedener Nervenzellen. Einige, die Speedzellen, wurden mit zunehmender Geschwindigkeit aktiver. Etwa 15 Prozent der Nervenzellen im entorhinalen Cortex gehören zu diesem Zelltyp, schreiben die Forscher. Im Hippocampus seien es 10 Prozent.

Die Speedzellen senden ihre Impulse dabei unabhängig von der Umgebung und unabhängig von visuellen Reizen wie Helligkeit oder Dunkelheit in der Umwelt, durch die sich die Ratten bewegen. Offenbar erhalten die Zellen Informationen aus Hirnregionen, in denen die Selbstwahrnehmung und die Körperbewegung verarbeitet werden. (dpa)

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