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Ein Mann erhält seine Erstimpfung.
© Jörg Carstensen/dpa

Impfen gegen indische Coronavariante: Studie sieht gute Wirksamkeit von Biontech und Astrazeneca

Die indische Coronavirus-Variante bereitete den Experten auch in Europa Sorgen. Eine Impf-Studie macht jetzt Hoffnung.

Die Corona-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Astrazeneca bieten einer Studie aus Großbritannien zufolge einen recht hohen Schutz gegen eine Erkrankung mit der zunächst in Indien aufgetretene Virusvariante B.1.617.2. Die beiden Präparate schützen nach zweifacher Impfung beinahe so effektiv gegen eine durch diese Variante ausgelöste Corona-Erkrankung wie gegen eine durch die britische Variante B.1.1.7 hervorgerufene. Das geht nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA aus einer Studie der Regierungsbehörde Public Health England (PHE) hervor.

Der Impfstoff von Pfizer/Biontech schützt demnach zwei Wochen nach der zweiten Dosis mit 88-prozentiger Effektivität gegen eine Erkrankung durch B.1.617.2., verglichen mit 93 Prozent bei der britischen Variante.

Bei Astrazeneca liegt der Effekt gegen eine Erkrankung durch B.1.617.2 bei 60 Prozent, verglichen mit 66 Prozent bei B.1.1.7. Beide Impfstoffe wiesen den Angaben zufolge drei Wochen nach der Erstimpfung eine 33-prozentige Effektivität bei B.1.617.2 auf, während sie bei der britischen Variante zu dem Zeitpunkt jeweils bei rund 50 Prozent lag.

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Die Studie erfolgte zwischen dem 4. April und dem 16. Mai und deckte alle Altersgruppen ab. Die indische Variante gilt als besonders ansteckend und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Infektionszahlen in Indien in den vergangenen Monaten explodiert sind. In Großbritannien sind (Stand 19. Mai) mehr als 3400 Fälle der Variante bestätigt worden. Wegen der Ausbreitung der Variante wird Großbritannien von der deutschen Bundesregierung ab Sonntag als Virusvariantengebiet eingestuft.

Das britische wissenschaftliche Beratergremium Sage schrieb kürzlich, es sei „realistisch“, dass die indische Variante bis zu 50 Prozent ansteckender sein könnte als die bereits als sehr ansteckend geltende Variante B.1.1.7.

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock begrüßte die Studien-Ergebnisse, die er als "bahnbrechend" bezeichnete. Großbritanniens Regierung verlässt sich stark auf die gut voranschreitende Impfkampagne, musste zuletzt aber Kritik einstecken, da sich die gefährliche indische Variante in dem Land ausbreitet. Um deren Verbreitung zu stoppen, wurde der Abstand zwischen zwei Impfdosen für die über 50-Jährigen und besonders gefährdete Menschen von maximal drei Monaten auf acht Wochen verkürzt.

Bislang erhielten mehr als sieben von zehn Erwachsenen in Großbritannien eine erste Dosis des Covid-19-Impfstoffs, mehr als vier von zehn haben bereits zwei Dosen erhalten. Großbritannien ist das am schwersten von der Pandemie getroffene Land Europas. Mehr als 127.000 Menschen starben seit Pandemiebeginn an den Folgen einer Coronavirus-Infektion.

Die zuerst in Indien entdeckte Coronavirus-Variante B.1.617 hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits in dutzende Länder und auf allen Kontinenten ausgebreitet. Die WHO hat B.1.617 als "besorgniserregend" eingestuft, da die Variante ansteckender und möglicherweise auch unempfindlicher gegen Antikörper sein könnte. (dpa, AFP)

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