Union will vier bis fünf Eliteuniversitäten: Radikal ist gut
Vier bis fünf Eliteunis: Der Vorschlag der Unionsfraktion ist alt. Aber er kommt genau zur richtigen Zeit
Vier bis fünf Spitzenuniversitäten soll Deutschland bekommen. Die Unionsfraktion im Bundestag reaktiviert ein altes hochschulpolitisches Ziel, das von den Falken in der Politik und im Wissenschaftsmanagement schon vor zehn Jahren angestrebt und nie wirklich aufgegeben wurde. Bisher kam es aber anders im Exzellenzwettbewerb, der seit 2006 läuft: Jedes Bundesland wollte eine eigene Eliteuni. Auch setzte sich die Einsicht durch, dass starke Forschung in Deutschland weit gestreut ist. So gibt es heute elf Exzellenzunis. Aber auch das ist manchen zu viel. Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) wie die SPD- Fraktion und all jene Länder, die leer ausgegangen sind, halten nichts mehr von ganzen Eliteunis. Geht es nach der HRK, würde in der neuen Exzellenzinitiative ein Antrag der Uni Paderborn für ihr Governance-Konzept auf Augenhöhe mit einem Antrag der Freien Universität und der Humboldt-Universität zur Antikenforschung begutachtet (wo Berlin zur Weltspitze gehört). Und geht es nach der SPD-Fraktion, kommen die Fachhochschulen mit ins Rennen. Doch dann wäre die Exzellenzinitiative nur noch ein Schatten ihrer selbst. Der Vorschlag der Union ist radikal. Angesichts der Lage ist radikal genau richtig.
Anja Kühne
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