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Das Vogelgrippe-Virus H5N1 (braun) kann sich in menschlichen Zellen nur schlecht vermehren. Die viralen Vermehrungsenzyme passen nicht zu einem menschlichen Protein.
© CDC/ C. Goldsmith, J. Katz, and S. Zaki/ddp

Risiko von Influenzaviren jetzt besser einzuschätzen: Protein stoppt Vogelgrippe im Menschen

Britische Forscher haben entdeckt, warum Vogelgrippeviren nicht ohne bestimmte Mutationen auf den Menschen überspringen kann.

Ein menschliches Eiweiß hindert Vogelgrippeviren wie H5N1 oder H7N9 daran, sich in menschlichen Zellen so gut zu vermehren, dass damit infizierte Patienten andere Menschen anstecken könnten. Das berichtet ein Virologenteam um Wendy Barclay vom Imperial College London im Fachblatt „Nature“.

Gefährlichkeit von Vogelgrippeviren besser einschätzbar

Selten gelingt es Influenzaviren, von Vögeln auf Menschen überzuspringen wie 1918, als rund 50 Millionen Menschen in einer Pandemie starben. Das ist nur möglich, wenn sich das Erbgut der Viren so verändert, dass Enzyme für die Virusvermehrung zur menschlichen Form des Proteins ANP32A passen und nicht mehr zur etwas längeren Vogel-Variante. Die Forscher hatten das Eiweiß entdeckt, indem sie Hamsterzellen mit Teilen von Hühnererbgut ausgestattet hatten. In Hamsterzellen, die den Vogel-Typ des ANP32A-Proteins im Erbgut trugen, vermehrten sich die Vogelgrippeviren genauso gut wie in Hühnerzellen. Daraus schlussfolgern sie, dass die menschliche ANP32A-Version nicht zum Vermehrungsapparat der Viren passt.

Die Entdeckung hilft, um besser abzuschätzen, welche Mutationen Vogelgrippeviren gefährlich für Menschen macht, und um neue Arzneien zu entwickeln, die Grippeviren daran hindern, ANP32A für ihre Zwecke zu kapern.

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