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Pluto, aufgenommen von der Nasa-Sonde New Horizons
© NASA/JHUAPL/SWRI

Technische Panne: Pluto-Sonde ist wieder einsatzbereit

"New Horizons" arbeitet wieder. Das wird auch höchste Zeit, denn in wenigen Tagen soll die Sonde an Pluto vorbeisausen und erstmals umfangreiche Messungen an dem Himmelskörper vornehmen. Nach neun Jahren Anreise.

Wenige Tage vor dem geplanten Vorbeiflug der US-Raumsonde „New Horizons“ an dem Zwergplaneten Pluto steigt die Spannung. Die Nasa veröffentlichte jetzt das bisher beste Foto des Himmelskörpers – aufgenommen wurde es am Freitag während des Anflugs der Sonde. Zugegeben, das könnte noch um einiges besser werden. Und sollte es auch, angesichts der Missionskosten von rund 700 Millionen Dollar (etwa 630 Millionen Euro).
Am kommenden Dienstag soll „New Horizons“ Pluto bis auf 12.500 Kilometer nahe kommen, bevor sie weiter in die Tiefe des Weltraums jagt. Während des Vorbeiflugs sollen umfangreiche Messungen vorgenommen werden. Die Chancen, dass sie tatsächlich erfolgen, stehen mittlerweile wieder gut, nachdem die Sonde am Wochenende vorübergehend den Kontakt mit der Bodenstation verloren hatte und in einen Sicherheitsmodus gegangen war (nachdem das Foto von dem Himmelskörper gemacht und zur Erde geschickt wurde).

Der Erfolg der Mission sei nicht gefährdet, sagt die Nasa

Doch die Nasa scheint die Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen: „Mit Pluto in erreichbarer Nähe stehen wir kurz davor, den normalen Betrieb wieder aufzunehmen und unser Ziel zu erreichen“, zitierte die Behörde ihren Chef für Planetenkunde, Jim Green, in einer Mitteilung. Laut Nasa handelte es sich bei der Panne um einen schwer lokalisierbaren „Timing-Fehler“.

„Ich bin froh, dass unser Team das Problem schnell identifiziert hat und den Gesundheitszustand der Raumsonde bestätigen konnte“, sagte Green. Der Erfolg der Mission werde durch den Zwischenfall nicht geschmälert, betonte der wissenschaftliche Leiter des Projekts, Alan Stern. „Was die Wissenschaft angeht, wird es die Eins plus nicht einmal in eine Eins verwandeln.“

Die Signale benötigen über vier Stunden bis zur Erde

Die Mission ist der erste Besuch eines irdischen Spähers bei dem Zwergplaneten. Er befindet sich derzeit 4,7 Milliarden Kilometer von uns entfernt, die Funksignale der Sonde benötigen gut vier Stunden bis zur Erde. Entsprechend lange dauerte die Anreise zu dem Himmelskörper – „New Horizons“ wurde bereits 2006 gestartet. Von der Mission erhoffen sich Planetenforscher mehr Erkenntnisse über den Ursprung unseres Sonnensystems. Der kleine Pluto, der vor neun Jahren nach einem Beschluss der International Astronomical Union den Titel „Planet“ verlor, hat einen Eiskern, in dem sich vermutlich ein Ozean befindet. (mit dpa)

Ralf Nestler

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