Das eisige Herz des Zwergplaneten: „New Horizons“ entdeckt riesige Eisebene
Pluto ist unter anderem von riesigen Eisebenen bedeckt – ohne Krater, dafür unterteilt in unzählige Vielecke. Das zeigen neue Nahaufnahmen der Nasa-Sonde „New Horizons“.
Die Ebene sei wahrscheinlich nicht einmal 100 Millionen Jahre alt und werde immer noch von geologischen Kräften geformt, teilte die Nasa mit. Die Wissenschaftler tauften die Fläche, die mitten in einer Art hellem Herz auf der Oberfläche des Pluto liegt, „Sputnik-Ebene“.
Die Eisebene erinnert an gefrorenen Schlamm. Zwischen den 20 bis 30 Kilometer großen Segmenten sind Rinnen zu sehen. Wie diese Strukturen entstanden sind, ist unklar. Das Eis könnte sich zusammenziehen, sodass sich Risse bilden – ähnlich wie in ausgetrockneter Erde. Oder es könnte Hitze aus dem Inneren von Pluto aufsteigen, sodass sich das Material ausdehnt. Zusätzlich sind kilometerlange, dunkle Schlieren erkennbar, teilte die Raumfahrtbehörde mit. Sie könnten vom Wind stammen, der über die Eisebene fegt. Möglicherweise wurde das dunklere Material durch Geysire an die Oberfläche befördert, ähnlich wie auf Neptuns Mond Triton.
"Alle Erwartungen übertroffen"
„Dieses Terrain ist nicht einfach zu erklären“, sagte Nasa-Wissenschaftler Jeffrey Moore. Die Entdeckung der Eisebene „übertreffe alle Erwartungen an den Vorbeiflug“. Zuvor hatte die Sonde „New Horizons“ bereits mehr als 3000 Meter hohe, eisige Berge auf der Oberfläche des Pluto entdeckt und erste hochaufgelöste Fotos von den Monden Charon und Hydra zur Erde geschickt. Das sind jedoch erst ein bis zwei Prozent der gewonnenen Daten. Erst in etwa 16 Monaten werden die Wissenschaftler die ganze Ausbeute der Mission begutachten können. „New Horizons“ war am Dienstag nach mehr als neun Jahren und fünf Milliarden Kilometern als erster irdischer Flugkörper am Pluto vorbeigeflogen und hatte ihn mit sieben wissenschaftlichen Instrumenten untersucht. dpa