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An der Humboldt-Uni liegt der Anteil der befristet angestellten Wissenschaftler bei 87 Prozent, an der FU und TU ist der Anteil sogar noch etwa höher.
© Michael Kappeler/dpa

Arbeitsverträge in der Wissenschaft: Neun von zehn Forschern in Berlin sind befristet

An den Berliner Hochschulen gibt es nur wenige Dauerstellen: Fast neun von zehn Wissenschaftlern sind befristet angestellt - ein ähnlich hoher Anteil wie im Bundesschnitt.

In Berlin haben 86 Prozent aller angestellten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nur einen befristeten Arbeitsvertrag. Das geht aus einer Antwort der Wissenschaftsverwaltung auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Tobias Schulze hervor. Von den insgesamt 11 655 Wissenschaftlern in der Stadt sind demnach 10 012 befristet angestellt. In die Auswertung einbezogen wurden sowohl die Haushaltsstellen der Hochschulen als auch die in Drittmittelprojekten arbeitenden Forscher, ausgenommen waren lediglich Gastdozenten und Gastprofessoren. Der Anteil der Befristeten liegt im bundesweiten Vergleich ähnlich hoch.

Die meisten Wissenschaftler haben dabei einen Vertrag, der mehr als zwei Jahre läuft: nämlich 6537, was 56 Prozent aller Angestellten entspricht. 2293, also zwanzig Prozent, haben eine Vertragslaufzeit zwischen ein und zwei Jahren. 871 Wissenschaftler, das sind sieben Prozent, sind zwischen einem halben und einem ganzen Jahr angestellt, 311 Personen sind sogar für weniger als ein halbes Jahr befristet.

Nur an den Kunsthochschulen ist der Anteil der Befristeten geringer

Der Anteil der Befristeten ist an den großen Universitäten ähnlich hoch: 87 Prozent an der HU, 91 Prozent an der FU und 96 Prozent an der TU. An den Fachhochschulen schwankt der Anteil zwischen 78 Prozent (HTW) und 98 Prozent (Alice-Salomon-Hochschule). Anteilsmäßig deutlich mehr Dauerstellen bieten lediglich die kleineren Kunsthochschulen, was aber vor allem daran liegt, dass es hier wesentlich weniger Drittmittelprojekte gibt. So liegt der Anteil der Befristeten an der Hochschule für Schauspiel Ernst Busch bei 21 Prozent.

Für Tobias Schulze, wissenschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion, zeigen die Zahlen „den uneingeschränkt hohen Bedarf, zu besseren Laufbahnperspektiven im Mittelbau zu kommen“. Das Ziel der rot-rot-grünen Koalition bleibe es, Befristungen auf Haushaltsstellen grundsätzlich auf die Qualifikationsphasen einzuschränken.

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