Suche nach Nofretetes Grab: Neue Radar-Scans: Keine Hohlräume hinter Tutanchamuns Grabkammer
Die Hoffnung, das Grab der Nofretete im Tal der Könige zu finden, hat sich wohl endgültig zerschlagen. Aktuelle Radar-Scans in Tutanchamuns Grabkammer ergaben keinerlei Hinweise.
Drei Monate lang hat ein italienisches Expertenteam das Grabmal des Pharaos Tutanchamun im Tal der Könige bei Luxor durchleuchtet – und nichts gefunden. „Die Hypothese hinsichtlich der Existenz verborgener Kammern oder Korridore, die sich an Tutanchamuns Grab anschließen, wird durch die GPR-Daten nicht gestützt“, zitiert das ägyptische Nachrichtenportal „Ahramonline“ aus dem Abschlussbericht von Francesco Porcelli von der Polytechnischen Universität Turin.
Das ägyptische Altertümerministerium, in dessen Auftrag Porcelli die Wände der Grabkammer mittels Bodenradar (GPR) scannte, verkündete das Ergebnis am Sonntag in Kairo. Porcelli stellte seine Studie dort bei einer internationalen Tutanchamun-Tagung vor.
Widersprüchliche Ergebnisse früherer Radar-Untersuchungen
Damit ist die Suche nach „Nofretetes Grab“, die der britische Archäologe Nicholas Reeves 2015 angestoßen hatte, zumindest an dieser Stelle beendet. Reeves, der an der Universität von Arizona lehrt, glaubte Anhaltspunkte dafür gefunden zu haben, dass hinter der 1922 entdeckten Grabkammer des Pharao Tutanchamun zwei weitere Grabstätten liegen könnten. Auf hochauflösenden Bildern hatte er mögliche Mauerdurchbrüche erkannt, die später übermalt worden seien. In einer der zusätzlichen Kammern vermutete Reeves das Grab Nofretetes, der Gemahlin von Tutanchamuns Vater, Pharao Echnaton.
Erste Radarscans im Auftrag des ägyptischen Antikenministeriums schienen Reeves These zu bestätigen. Der japanische Experte Hirokatsu Watanabe meinte zu erkennen, dass sich hinter den mit mythologischen Begräbnisszenen bemalten West- und Nordwänden von Tutanchamuns Grabkammer zwei weitere Räume befänden. In den farblichen Schattierungen seiner Aufnahmen erkannte außerdem „metallisches oder organisches Material“ – ein Hinweis auf mögliche Grabbeigaben.
Eine weitere Kampagne, 2016 durchgeführt von US-amerikanischen Forschern mit modernster GPR-Technik, zeigte dann jedoch „keine klaren Hinweise auf irgendwelche nachträglich verschlossenen Wände oder Hohlräume“. Anomalien an der West- und Nordwand könnten für natürliche Risse sprechen.
Drei Scan-Durchgänge, um Fehler auszuschließen
Klarheit sollten nun die Untersuchungen des Teams um den italienischen Physiker Francesco Porcelli bringen. Der ehemalige ägyptische Antikenminister Mamdouh Eldamaty hatte wie berichtet im Herbst 2017 in Berlin von spezifischen „Anomalien“ berichtet, die Porcellis Team zunächst entdeckt hatte. Ein mit Drohnen durchgeführter Scan habe „rote Flächen“ links und rechts der Grabkammer von Tutanchamun gezeigt.
Dass seine aktuelle Kampagne – im Auftrag des amtierenden Ministers Khaled al-Anani - nun keinerlei Hinweise auf Hohlräume ergeben habe, sei womöglich „ein bisschen enttäuschend“, sagte Porcelli einem „BBC“-Bericht zufolge. „Andererseits ist es aber gute Wissenschaft.“ Gearbeitet hat sein Team mit GPR-Aufnahmen entlang vertikaler und horizontaler Achsen. Mit drei Scan-Durchgängen habe er seine Ergebnisse gegengecheckt, um die „Komplexität in den Daten“ aufzulösen, die frühere Scans beeinflusst hätten, wird Porcelli zitiert.
Im Gegensatz zu Tutanchamuns reich ausgestatteter Grabkammer, deren Inhalt im derzeit entstehenden Grand Egyptian Museum neu präsentiert werden soll, wurde Nofretetes letzte Ruhestätte bislang nicht entdeckt. Die Suche danach bleibt eine Aufgabe für künftige Generationen von Archäologen.
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