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Der DLR-Mars-Maulwurf sollte sich selbst in den Marsboden rammen.
© Nasa/JPL-Caltech

Mars bleibt hart: Nasa bricht Maulwurf-Experiment auf dem Mars ab

Auch Hammerschläge ließen die Sonde nicht weiter in den Marsboden vordringen. Die Mission wird jedoch mit anderen Experimenten fortgesetzt.

Fünf Meter tief sollte sich das Modul der Nasa-Landesonde InSight in den Marsboden eingraben. Nach zwei Jahren wurde das Experiment mit dem Maulwurf des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) nun jedoch beendet, teilte das DLR mit.

Das Missions-Team der US-Weltraumbehörde Nasa hatte den Maulwurf in den vergangenen Monaten mit dem robotischen Arm der InSight-Sonde noch unter die Oberfläche gebracht und seitliche Hohlräume mit Marsboden verfüllt. Die zusätzliche Reibung sollte dem Maulwurf helfen weiter vorzudringen. Doch 500 letzte Hammerschläge am vergangenen Samstag brachten keinen erkennbaren Fortschritt.

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Unerwartete Bedingungen

Die „Maulwurf“ genannte, 40 Zentimeter lange Rammsonde ist eine Art selbstschlagender Nagel mit einem Durchmesser von 2,7 Zentimetern. Als Teil des Missions-Experiments zu Wärmefluss und physikalischen Eigenschaften (HP3 - Heat Flow and Physical Properties Package) sollte die Sonde unterhalb der Mars-Oberfläche Temperaturen messen.

Der Maulwurf zieht ein Flachbandkabel mit Temperatursensoren hinter sich her. Diese Sensoren sollten die aus dem Planeteninneren zur Oberfläche strömende Wärme messen. Dazu hätte sich der Maulwurf mindestens drei Meter tief eingraben müssen.

In der Illustration klappte das Experiment: Die Nasa-Sonde In­Sight mit dem Maulwurf im Marsboden.
In der Illustration klappte das Experiment: Die Nasa-Sonde In­Sight mit dem Maulwurf im Marsboden.
© Nasa/JPL-Caltech

Vor fast zwei Jahren wurde der Maulwurf in seinem auf den Marsboden abgesetzten Gehäuse zum ersten Mal aktiviert und begann, sich in den Untergrund zu hämmern.

„Wir haben alles gegeben, was möglich war, aber der Mars und unser tapferer Maulwurf passten einfach nicht zusammen“, wird Tilman Spohn vom DLR-Institut für Planetenforschung in der Mitteilung zitiert. Doch die gesammelten Erfahrungen könnten zukünftigen Mars-Missionen helfen, sagt der wissenschaftlicher Leiter des HP3-Experiments, das vom DLR gemeinsam mit Partnern entwickelt wurde.

Das Interesse an der Erforschung des Mars-Untergrunds ist weiterhin hoch. Die Oberfläche des Planeten ist durch schädliche Anteile der Sonnenstrahlung, die von der dünnen Marsatmosphäre kaum herausgefiltert werden, für potentielle Lebensformen eher unwirtlich. Forscher vermuten aber, dass im Untergrund mikrobielles Leben möglich sein könnte.

„Der Maulwurf wurde basierend auf den Bodenanalysen von Nasa-Rovern wie Spirit und Opportunity entwickelt“, sagt Troy Hudson vom Jet Propulsion Laboratory in Kalifornien. „Aber nach der Landung stellten wir fest, dass der Boden in diesem Gebiet völlig anders ist als alles, was wir bisher gesehen haben.“

Teile der Mission messen weiter

„Immerhin wird uns HP3 noch Temperaturmessungen der obersten Schicht des Marsbodens liefern“, erklärt Heike Rauer, die Direktorin des DLR-Instituts für Planetenforschung in Berlin-Adlershof. Das werde helfen, neue Erkenntnisse über den weiterhin schwierig zu erforschenden Erdnachbarn zu gewinnen. „Die nächsten Experimente sind schon in der Entwicklung“, sagt Rauer.

An Bord der InSight-Mission, die bis Dezember 2022 Daten sammeln soll, zeichnet das französische Seismometer „Seis“ weiterhin Marsbeben und lokale, durch atmosphärische Phänomene verursachte Erschütterungen auf. Ein Funkwellen-Experiment sammelt Daten zur Lage und Orientierung der Mars-Drehachse. Es soll Erkenntnisse darüber liefern, ob der Kern des Planeten flüssig oder fest ist. Die Wetter-Sensoren stellen detaillierte meteorologische Daten zur Verfügung. Auch HP3 wird weiter mit einem Teilexperiment arbeiten. (Tsp)

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