Mit Stammzellen gegen Osteoporose: Nachwuchs für die Knochen
Ab 40 wird der Knochen spröde, weil zu wenig Skelettmasse nachgebildet wird. Mit Hilfe von Stammzellen ist es jetzt bei Mäusen gelungen, die Knochenstärke zu verbessern.
Ein Beinbruch ist kein Beinbruch – schließlich wächst Knochen nach. Doch jenseits der vierzig schwindet die Fähigkeit zur Selbsterneuerung der Knochen. Dann geht selbst bei Gesunden mehr Knochenmasse verloren als nachgebaut wird. Meist halten die Knochen dennoch bis ins hohe Alter, für viele Menschen wird das zunehmend porösere und brüchigere Skelett aber zum Problem. Spezielle Stammzellen sollen es künftig lösen.
Die "stille Epidemie"
Etwa acht Millionen Deutsche sollen an Osteoporose leiden, an der „stillen Epidemie“, die die Weltgesundheitsorganisation zu den zehn drängendsten Volkskrankheiten zählt. Zwar können bestimmte Medikamente, Sport und kalziumreiche Ernährung (wie etwa Milch) den Verlust einschränken. Umkehren lässt sich der Knochenschwund bislang nicht.
Mit gentechnisch veränderten Stammzellen aus dem Knochenmark konnten Forscher der Loma-Linda-Universität in Kalifornien bei Mäusen nun eine 45-prozentige Zunahme der Knochenstärke erreichen. Dafür veränderte das Forscherteam um Xiao-Bing Zhang die Stammzellen so, dass sie den Wachstumsfaktor PDGFB produzieren, der die knochenbildenden (mesenchymalen) Zellen stimuliert, schreiben sie im Fachblatt „PNAS“.
Weiter Weg zur Stammzelltherapie
Bei Patienten mit hohem Osteoporose-Risiko und häufigen Brüchen sehen die Forscher eine Chance für eine klinische Anwendung ihres Therapieansatzes. Noch spricht einiges dagegen: Zum einen müssten sich die Patienten einer riskanten Knochenmarkstransplantation unterziehen. Zum anderen handelt es sich um gentechnisch veränderte Zellen, deren Sicherheit erst überprüft werden muss. Versuche mit anderen Genen zur Knochenstimulation hatten zu fehler- und schmerzhaftem Skelettwuchs geführt.
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