Wintersemester an den Unis: Mehr Impfungen, mehr Präsenz - und rechtzeitige Planung
Szenarien, Inzidenzen, Flexibilität: Studierendenvertreter fordern von Hochschulen, konsequent für die Lehre die Lehren aus dem vergangenen Sommer zu ziehen.
Die Hochschulen sollen bei der Planung des Wintersemesters mehrgleisig fahren. Das fordert der Freie Zusammenschluss von Student*innenschaften (fzs). „Ein belebter Campus zum nächsten Wintersemester wird immer realistischer“, heißt es in der Mitteilung des fzs.
Um diesem Ziel näher zu kommen und nicht die Fehler der vergangenen drei Semester zu wiederholen, brauche es „strategische Planung“ – und ausreichend Impfungen.
Kommunikation, Planung - und Impfung
Der Pandemieverlauf sei bis Oktober nicht vorherzusehen. „Um ein spontanes Umschwenken auf Onlinelehre wie in den letzten drei Semestern zu vermeiden, sollten die Hochschulen mehrgleisig fahren und auch für höhere Inzidenzen Pläne in der Hinterhand haben“, heißt es. Die verschiedenen Szenarien müssten früh gegenüber den Studierenden kommuniziert werden, damit diese Planungssicherheit haben. „Es gilt, Studierende wieder zurück auf den Campus zu hohlen, sofern es die pandemiebedingte Lage zulässt.“
Gleichzeitig forderte der fzs Studierende auf, sich impfen zu lassen. Die vollständige Impfung aller Studierenden und Mitarbeitenden sei für ein funktionierendes Semester unerlässlich. „Wir rufen unsere Kommiliton:innen dazu auf, die Angebote einiger Hochschulen und die der Impfzentren anzunehmen.“
Ähnlich äußerten sich Peter-André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, und das Deutsche Studentenwerk. „Der Fortschritt der Impfkampagne entscheidet wesentlich darüber, welche Handlungsmöglichkeiten den Hochschulen zur Verfügung stehen werden“, erklärte Alt. Daher bitte er alle Studierenden und Mitarbeitenden der Hochschulen, Impfangebote wahrzunehmen, „damit wir die Hochschulen wieder zu Lern- und Diskussionsorten machen können“.
"Klare Rahmenbedingungen"
Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks erklärte, dass die Chancen auf mehr Präsenz im Studium gut stehen. „Entscheidend dafür ist, dass sich möglichst viele Studierende gegen Covid-19 impfen lassen.“
Alt sagte aber auch, die Hochschulen könnten „nicht beliebig lange parallel mit unterschiedlichen Szenarien planen“. Sie benötigten klare Rahmenbedingungen. Nach Lage der Dinge würden sich die Hochschulen unter anderem auf folgende Szenarien vorbereiten: Große Vorlesungen digital, kleinere Seminare in Präsenz – oder hybride Formate, an denen in Präsenz und digital parallel teilgenommen werden kann. Nur bei einer Verschärfung der pandemischen Lage sei eine Rückkehr zu flächendeckenden digitalen Angeboten denkbar, betonte Alt.