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Die Gesamtzahl der bislang nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland hat die Marke von einer Million überschritten.
© REUTERS/Fabrizio Bensch

22.806 Neuinfektionen, 426 weitere Todesfälle: Mehr als eine Million Corona-Infektionen in Deutschland

Ende Januar gab es den ersten Corona-Nachweis in Deutschland. Zehn Monate später hat die Zahl der Infektionen nun eine weitere Grenze überschritten.

Die Gesamtzahl der bislang nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland hat die Marke von einer Million überschritten. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.806 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden (Stand: 27.11., 00.00 Uhr). Damit stieg die Zahl der seit Beginn der Pandemie bekanntgewordenen Fälle auf 1.006.394, wie das RKI am Freitagmorgen bekanntgab.

Viele Infektionen dürften aber unentdeckt geblieben sein, auch weil viele Menschen keine oder kaum Symptome entwickeln. Am Freitag vor einer Woche war mit 23.648 ans RKI übermittelten Fällen zuletzt ein Höchststand bei den täglichen Neuinfektionen erreicht worden.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Freitag um 426 auf insgesamt 15.586. Das ist Rekord seit Beginn der Pandemie. Am Mittwoch war mit 410 Fällen zuletzt ein Spitzenwert in diesem Bereich erreicht worden. Das RKI schätzt, dass rund 696.100 Menschen inzwischen genesen sind.

Am Donnerstagabend hatten die Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore (USA) bereits die Überschreitung der Infektionszahl von einer Million für Deutschland angezeigt.

Die Daten der Forscher werden regelmäßig aktualisiert und zeigen daher häufig einen höheren Stand als offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der betroffenen Länder. In manchen Fällen wurden die Zahlen aber auch nachträglich korrigiert.

Die ersten Fälle gab es bei der Bayerischen Firma Webasto

Die ersten Corona-Infektionen in Deutschland waren Ende Januar bei der bayerischen Firma Webasto bestätigt worden. Ende Februar meldeten Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen erste Fälle und am 10. März gibt Sachsen-Anhalt als letztes Bundesland seinen ersten Fall bekannt.

Nachdem die Zahlen in die Höhe schnellten, trat ein Lockdown in Kraft, der das Infektionsgeschehen unter Kontrolle brachte. Den Sommer über gab es vergleichsweise wenig neue Corona-Nachweise in Deutschland. Im Oktober und Anfang November stiegen die Zahlen der neugemeldeten Corona-Infektionen dann abermals rasch und pendelten sich zuletzt auf hohem Niveau ein.

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Anders als erhofft hat der seit Anfang November geltende Teil-Lockdown mit Schließungen etwa von Kneipen und Restaurants aber nicht zu einem deutlichen Rückgang der Ansteckungen geführt. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche - schwankt seit mehr als zwei Wochen um 140.

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Am Mittwoch hatten die Regierungschefs der Länder und die Bundeskanzlerin eine Verlängerung des Teil-Lockdowns bis kurz vor Weihnachten mit teils schärferen Regeln beschlossen.

Die Zahl der intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten stieg nach RKI-Angaben vom 15. Oktober bis 15. November von 655 auf 3395 Erkrankte stark an. Seitdem habe sich der Anstieg etwas verlangsamt und lag laut RKI am Donnerstag bei 3826 Patienten (Stand: 26.11., 12.15 Uhr). 60 Prozent davon wurden beatmet. 5575 (20 Prozent) der Intensivbetten seien aktuell frei. Deren Zahl sinkt seit Mitte Oktober.

Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,90 (Vortag: 0,87). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 90 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Johns Hopkins zufolge ist die Grenze von einer Million bestätigter Infektionen auch in anderen europäischen Ländern überschritten worden, etwa in Frankreich, Spanien, Großbritannien und Italien. Experten gehen in den meisten Ländern aber von einer hohen Dunkelziffer an nicht bestätigten Corona-Infektionen aus. (dpa)

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