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"Mathematik für Chemiker" auf dem Campus Adlershof der Humboldt-Uni.
© Jens Kalaene/picture alliance/dpa

Durchfallquoten in Mathematik-Modulen: Mathe ist auch für Ingenieure zu schaffen

Dass in Mathe-Modulen über ein Drittel der Prüflinge durchfällt, ist Alltag an Berliner Unis. Doch die allermeisten überwinden die Hürde am Ende doch.

Die Mathe-Hürde ist nicht nur für angehende Grundschullehrkräfte und Mathematiker hoch. Dass auch in Ingenieur- und Wirtschafts-Studiengängen mit mathematischen Modulen Studierende reihenweise an Analysis und Algebra scheitern, ist bekannt. Wie dramatisch sich die Lage für den Fachkräftenachwuchs zumindest zu Beginn darstellt, zeigt die Antwort der Berliner Wissenschaftsverwaltung auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Adrian Grasse. An vielen Hochschulen kann regelmäßig über ein Drittel nicht die Anforderungen in den mathematischen Klausuren erfüllen.

So scheiterten im Wintersemester 2016/17 von 265 Prüfungsteilnehmern im Bachelor Informatik an der FU 101 an Logik und Diskreter Mathematik. An der HU fielen in Physik von 147 Teilnehmern 67 durch die Klausur in Mathematischen Grundlagen. Die höchste Durchfallquote an der TU gab es im Wintersemester 2014/15 im Verkehrswesen mit 118 von 241 Teilnehmern in Analysis 1 und Linearer Algebra. Hoch sind die Quoten teils auch an der HWR, wo etwa im dualen BWL-Studiengang im Wintersemester 16/17 von 361 Prüfungsteilnehmern in Mathematik 108 durchfielen.

CDU-Abgeordneter geht von hoher Dunkelziffer aus

Ganz anders ist das Bild aber, wenn es um die Fälle geht, in denen Studierende zum dritten Mal eine Mathe-Prüfung nicht schafften und damit in aller Regel ihr Studium nicht fortsetzen können. In allen von Unis und FHs - darunter auch der HTW - abgefragten Semestern und Fächern werden maximal fünf Exmatrikulationen verzeichnet und das auch nur in Einzelfällen, vorherrschend ist die Nennung von keinem oder einem Fall. Ein Ausreißer sind hier zwei Studiengänge an der HWR: Im dualen BWL-Studiengang scheiterten 2014/15 endgültig zwölf Studierende am Mathematikmodul, im Wintersemester 16/17 waren es noch sechs. Ähnlich ist die Lage in Business Administration, auch hier gingen die Zahlen zuletzt etwas herunter.

Allerdings führt an der HWR das endgültige Nichtbestehen eines Moduls nicht zwangsläufig zur Exmatrikulation, Durchfaller können versuchen, es durch ein Ersatzmodul zu kompensieren. Zahlen der Beuth-Hochschule liegen nicht vor.

Senat soll Hochschulen helfen, Mathe-Vorkurse auszubauen

Ist also die Mathe-Hürde am Ende doch nicht so unüberwindbar, wie von den Studierenden nach den ersten Fehlversuchen befürchtet? Dass nur wenige endgültig durchfallen und offiziell exmatrikuliert werden, sei „nur scheinbar ein Trost“, findet Adrian Grasse. Aus der Statistik gehe nicht hervor, wie viele das Studium von sich aus abbrechen. Der Abgeordnete fordert den Senat auf, die Hochschulen in die Lage zu versetzen, ihr Angebot an mathematischen Vor- und Brückenkursen auszubauen und weiterzuentwickeln.

Wie die Lage im Mathematik-Studium und im Lehramt für Grundschullehrkräfte ist, lesen Sie hier.

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