Studie zur Legasthenie: Lese- und Rechtsschreibschwäche sind unterschiedliche Störungen
Die Studie einer Psychologin in Frankfurt am Main legt nahe, dass es falsch ist von Lese-Rechtschreibschwäche zu sprechen. Es handle sich um unterschiedliche Störungen, die differenzierter Therapien bedürfen.
Tun sich Schüler schwer, Geschriebenes flüssig zu lesen und gesprochene in geschriebene Sprache umzusetzen, ist meist von einer Lese-Rechtschreibschwäche die Rede. Eine aktuelle Studie stärkt nun die These, dass es sich um zwei unterschiedliche Schwächen handelt. Kinder mit einer Lesestörung weisen andere Defizite im Arbeitsgedächtnis auf als Kinder mit einer Rechtschreibstörung, fand ein Team um die Psychologin Janin Brandenburg am Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (Dipf) in Frankfurt am Main heraus (hier geht es zur Studie).
Untersucht wurden 465 Kinder, davon 365 mit Lernstörungen, die übrigen zeigten keinerlei Lernschwierigkeiten. In dieser Gruppe testen die Dipf-Forscher seit 2011 regelmäßig die kognitiven Fähigkeiten und den Lernstand der Kinder.
Hier ist das Langzeiggedächtnis gestört, dort die Informationsverarbeitung
Kinder mit einer Lesestörung leiden primär unter Defiziten in einem Teilsystem des Arbeitsgedächtnisses, der zentralen Exekutive, die die Koordination verschiedener, gleichzeitig ausgeführter Tätigkeiten steuert. Dabei werden Informationen aus dem Langzeitgedächtnis abgerufen. Bei Kindern mit einer Rechtschreibschwäche beobachtete Brandenburg Probleme in der phonologischen Schleife, dem Bereich des Arbeitsgedächtnisses, der für die Verarbeitung sprachlicher Informationen verantwortlich ist.
Die beiden Störungen können auch in Kombination auftreten
Die beiden Ausprägungen der Störung können sowohl isoliert als auch in Kombination auftreten. Brandenburg appelliert unter anderem an die Weltgesundheitsorganisation, ihre überholte Definition der Lese-Rechtschreibstörung zu überdenken. Generell müssten Kriterien zur Diagnose der sogenannten Legasthenie ergänzt und spezifiziert werden, um dem differenzierten Störungsbild gerecht zu werden - und passende Fördermaßnahmen zu entwickeln.
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