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Inklusion in der Schule ist umstritten.
© Jonas Güttler/dpa

Umfrage zur Schule: Lehrkräfte kritisieren Inklusion

Zu große Klassen, keine Unterstützung: Viele Lehrkräfte kritisieren die schlechte Rahmenbedingungen bei der Inklusion - obwohl sie prinzipiell für inklusiven Unterricht sind.

Mehr als die Hälfte der Lehrkräfte sind prinzipiell für Inklusion in der Schule – sie kritisieren aber die derzeitigen Rahmenbedingungen stark. Das ergibt eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) unter gut 2000 Lehrkräften. So sagen nur 16 Prozent der Befragten, dass ihre Schule vollständig barrierefrei sei. Bei fast zwei Dritteln bleibt die Klassengröße gleich, wenn Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in eine Regelklasse kommen. 65 Prozent der Befragten unterrichten in dem Fall auch alleine weiter. 42 Prozent bewerten die personelle Ausstattung für inklusiven Unterricht mit „mangelhaft“, nur zwei Prozent mit „gut“.

Für Udo Beckmann, den VBE-Vorsitzenden, sind bei der Inklusion daher „Anspruch und Wirklichkeit nicht im Einklang“. Das gelte umso mehr, als sich im Vergleich zu einer vorangegangenen Umfrage aus dem Jahr 2015 kaum etwas getan hat. Seit damals haben sich die Bewertungen allenfalls marginal verändert.

Gewünscht wird das Beibehalten von Förderschulen

Trotz schlechter Rahmenbedingungen sprechen sich 54 Prozent der Lehrkräfte prinzipiell für einen gemeinsamen Unterricht aus. Nur wenige befürchten Nachteile für nicht-behinderte Kinder oder glauben, dass behinderte Kinder überfordert werden könnten. Hier ist die Zustimmung aber leicht gesunken (minus drei Prozent im Vergleich zu 2015). Gleichzeitig votieren 59 Prozent dafür, Förderschulen vollständig zu erhalten, 38 Prozent wollen sie teilweise erhalten. Der VBE fordert kleinere Klassen, eine Doppelbesetzung im Unterricht aus Lehrkraft und Sonderpädagoge und bessere bauliche Voraussetzungen. Auch müsse die Fortbildung gestärkt werden – diese Angebote werden von den Lehrkräften derzeit im Schnitt mit der Note 4,4 bewertet.

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