Auszeichnungen der Robert-Koch-Stiftung: Koch-Medaille geht an Antibiotika-Forscher Christopher Walsh
Drei Wissenschaftler werden für die Erforschung von Antibiotika-Resistenzen, das Immunsystem und die Entwicklung neuer Therapiekonzepte geehrt.
Der emeritierte Harvard-Professor Christopher T. Walsh erhält die diesjährige Robert-Koch-Medaille in Gold. Walshs Studien haben die Funktionsweise von Antibiotika und molekulare Mechanismen der Antibiotika-Resistenz entschlüsselt. Darüber hinaus geht der mit 120 000 Euro dotierte Robert-Koch-Preis zu gleichen Teilen an Rafi Ahmed und Antonio Lanzavecchia.
Das ewige Gedächtnis der T-Zellen
Ahmed forscht an den T-Zellen des Immunsystems und der Frage, wie Gedächtniszellen die Erinnerung an eine einmal erlernte Immunreaktion über Jahrzehnte aufrechterhalten. An der Emory University in Atlanta, USA, leitet er ein Impfstoffzentrum, das Impfstoffe gegen HIV, Hepatitis, Tuberkulose, Malaria sowie einen universalen Grippeimpfstoff entwickelt.
Ein Super-Antikörper gegen Grippeviren
Antonio Lanzavecchia von der ETH Zürich hat die Arbeitsteilung zwischen T- und B-Zellen bei der Immunabwehr erforscht. Ihm ist es gelungen, Antikörper gegen Viren wie SARS, Ebola oder Vogelgrippe aus dem Blut von Patienten zu isolieren und in größeren Mengen herzustellen, darunter auch ein Super-Antikörper, der alle 16 Subtypen von Influenza-A-Grippeviren erkennt. Die Auszeichnungen der Robert-Koch-Stiftung werden am 3. November 2017 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften überreicht.