Corona-Lage weiter angespannt: Erste Geschäfte in Shanghai dürfen wieder öffnen
Nach einem plötzlichen Corona-Ausbruch im April gibt es erste Lockerungen in der Metropol. Millionen Einwohner sind aber noch immer im Lockdown.
In der chinesischen Metropole Shanghai haben die Behörden nach einem wochenlangen strengen Lockdown allmähliche Lockerungen in Aussicht gestellt. So könnten Einkaufszentren und Friseursalons wieder öffnen, sagte der Vize-Bürgermeister der 25-Millionen-Einwohner-Stadt, Chen Tong, am Sonntag.
Kaufhäuser und Supermärkte sollten Kunden in "geordneter Weise" das Shoppen ermöglichen. Für Friseure und Gemüsemärkte seien begrenzte Kapazitäten vorgesehen. Details zum Tempo der Eröffnungen und der Reichweite wurden nicht genannt.
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Viele Bürger der Wirtschaftsmetropole reagierten in Online-Netzwerken skeptisch. "Wen lügt ihr an? Wir können nicht einmal unser Grundstück verlassen", schrieb beispielsweise ein Nutzer aus Shanghai beim chinesischen Twitter-Pendant Weibo.
Seit Wochen dürfen die Einwohner der Stadt nur das Nötigste kaufen, Online-Käufe können nicht mehr ausgeliefert werden, weil Kuriere zuhause bleiben müssen und damit Firmen nicht zur Verfügung stehen. Viele deutsche Unternehmen in China fühlten sich regelrecht eingesperrt, hatte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag zuletzt berichtet.
Unmut wird größer
Die Zahl der Neuansteckungen mit dem Coronavirus in der Stadt war am Sonntag laut offiziellen Zahlen auf 1369 gesunken, Ende April hatte sie noch bei über 25.000 gelegen.
Anfang April hatten die Behörden aufgrund eines Ausbruchs der Omikron-Variante des Coronavirus drastische Einschränkungen in Shanghai verhängt, die die Versorgung der rund 25 Millionen Einwohner mit frischen Lebensmitteln massiv erschwerten und sich auf globale Lieferketten auswirkten. Aufgrund der Restriktionen war großer Unmut in der Bevölkerung laut geworden, den Bürger unter anderem in Online-Videos äußerten.
China erlebt seit Wochen den schlimmsten Corona-Ausbruch seit Beginn der Pandemie. Das Land hatte von Beginn der Pandemie an auf rigorose Restriktionen gesetzt und die Infektionszahlen damit über lange Zeit hinweg auf im internationalen Vergleich relativ niedrigem Stand halten können. China setzt auch weiterhin auf eine strikte Null-Covid-Strategie und unterscheidet sich damit von vielen anderen Ländern. (AFP, Reuters)