zum Hauptinhalt
Arbeiter des Gesundheitswesens tragen klappbare Stühle auf dem Weg zu einem abgesperrten Wohnkomplex. China hält an seiner "Null-COVID"-Strategie mit Abriegelungen und anderen Beschränkungen fest, trotz der wirtschaftlichen Kosten und der Tatsache, dass viele andere Länder auf der Welt lockerer werden und versuchen, mit dem Virus zu leben.
© Andy Wong/AP/dpa
Update

Verschärfte Corona-Maßnahmen: Behörden untersagen U-Bahn-Verkehr in Shanghai

Trotz sinkender Corona-Fallzahlen greift Chinas Obrigkeit hart durch. Strenge Maßnahmen auch in Shanghai sorgen zunehmend für Unmut.

Die Corona-Maßnahmen in der chinesischen Hauptstadt Peking sind weiter verschärft worden. Das Stadtzentrum der chinesischen Hauptstadt war am Montag weitgehend menschenleer, nachdem die Behörden das Arbeiten von zu Hause vorgeschrieben und nicht unbedingt notwendige Geschäfte geschlossen hatten.

Die Einwohner befürchteten, dass noch strengere Vorschriften, wie sie seit mehreren Wochen bereits in Shanghai gelten, auch in Peking erlassen werden.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Peking hatte in den vergangenen Wochen hunderte Corona-Fälle gemeldet. Am Montag waren es 49 innerhalb von 24 Stunden - eine relativ geringe Zahl, die jedoch ausreicht, um für eine harte Reaktion der Behörden zu sorgen.

Shanghai ist bislang am schlimmsten von der Infektionswelle wegen der Omikron-Variante des Virus betroffen. Nach offiziellen Angaben starben dort über 500 Menschen. Zuletzt waren die Fallzahlen rückläufig, dennoch galten in vielen Stadtvierteln strenge Ausgangssperren.

Ihrer Wut über die strengen Maßnahmen in Shanghai machten viele Bewohner der Wirtschaftsmetropole im Internet Luft. Am Montag sorgte ein Tweet des US-Journalisten Don Weinland für Aufsehen, der die mangelhafte Lebensmittelversorgung und Kommunikation der Regierenden in Shanghai kritisiert.

In Shanghai fahren keine U-Bahnen mehr

In Shanghai wurde derweil am Dienstag der komplette U-Bahn-Verkehr eingestellt. Das berichten chinesische Medien wie die Zeitung "Shanghai Daily" übereinstimmend. Demnach teilte der U-Bahn-Betreiber mit, dass die letzten beiden verbliebenen Linien 6 und 16, mit sofortiger Wirkung und auf unbestimmte Zeit eingestellt würden.

Alle anderen U-Bahnlinien fuhren schon seit Anfang April nicht mehr. Als Grund wurde damals die Bekämpfung der Corona-Pandemie angegeben. Die vollständigen Einstellung des U-Bahn-Verkehrs erfolgte nun ohne die Angabe von Gründen.

Die Zeitung berichtet zudem von Desinfektions-Teams, die Wohnungen von Infizierten säuberten. So seien 160.000 Fachleute unterwegs um die Wohnräume zu desinfizieren.

Vielerorts gab es Berichte über Nahrungsmittelknappheit und Zusammenstöße mit Mitarbeitern der Gesundheitsbehörden. Proteste sind in China normalerweise höchst selten und werden von den Behörden schnell niedergeschlagen. (mit AFP)

Zur Startseite