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Ernst Nolte (1923 - 2016).
© Thilo Rückeis

Protagonist des Historikerstreits: Ernst Nolte ist tot

Der Historiker Ernst Nolte ist im Alter von 93 Jahren in Berlin gestorben. 1986 löste er den Historikerstreit aus. Viele Jahre lehrte und forschte er an der Freien Universität.

Der Historiker Ernst Nolte ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Wie der Tagesspiegel von der Familie erfuhr, starb Nolte am Donnerstagmorgen nach kurzer schwerer Krankheit in Berlin. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Nolte im sogenannten Historikerstreit, den er 1986 mit einem Zeitungsaufsatz über den Nationalsozialismus als „Vergangenheit, die nicht vergehen will“ eröffnete. Umstritten war vor allem Noltes These, nach der die Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland ihren Ursprung im sowjetischen Gulag-System gehabt habe.

Ernst Nolte, geboren am 11. Januar 1923 in Witten, studierte in Münster, Berlin und Freiburg Philosophie, Deutsch und Griechisch und war zunächst als Gymnasiallehrer tätig. Er promovierte an der Universität Freiburg über Karl Marx und legte 1963 sein monumentales Werk „Der Faschismus in seiner Epoche“ vor, mit dem er sich habilitierte. Nolte lehrte Geschichte in Marburg und an der Freien Universität Berlin, wo er von 1973 bis zu seiner Emeritierung 1991 eine Professur am Friedrich-Meinecke-Institut innehatte. Ein ausführlicher Nachruf folgt. (Tsp)

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