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Volkmar Falk, 50, ist neuer Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin.
© dpa

Volkmar Falk: Der Neue am Herzzentrum

Volkmar Falk ist Herzchirurg und arbeitet an einem „Bio-Kunstherz“. Der 50-Jährige ist Nachfolger von Roland Hetzer am Deutschen Herzzentrum Berlin

Auf den ersten Blick könnte der Unterschied kaum größer sein. Kühl, lässig, ein wenig distanziert wirkt Volkmar Falk (50), seit Oktober neuer Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin. Und erscheint damit ganz anders als Roland Hetzer (70), sein temperamentvoller und energiegeladener Vorgänger. Auch inhaltlich wird Falk eigene Akzente setzen, wie er vor der Presse deutlich machte.

So wird die Schlüsselloch-Chirurgie am Herzzentrum verstärkt, mit der Herzklappen schonender operiert und ersetzt werden sollen. Ein weiterer Schwerpunkt soll die Herz-„Reparatur“ mit Stammzellen werden, eine gemeinsame Professur für regenerative Medizin mit der Charité ist geplant. Ausbauen will Falk die „Kunstherz“-Behandlung. Das Einsetzen von Kreislauf-Unterstützungspumpen bei Herzschwäche war Hetzers Markenzeichen, das Herzzentrum bei diesem Thema Weltspitze. Falk forscht an einem „Bio-Kunstherz“, das für den Organismus besser verträglich ist als herkömmliche Modelle. Die Arbeit daran hat er begonnen, als er die Herzchirurgie der Züricher Uniklinik leitete. Bisherige Kooperationen, etwa mit der ETH Zürich, bleiben bestehen.

Falk ist neben seiner Position am Herzzentrum Charité-Ordinarius für Herzchirurgie, seine Berufung Teil eines Generationenwechsels. Denn Falk wird auch Nachfolger des Herzchirurgen Wolfgang Konertz, dessen Posten an der Charité-Mitte nicht mehr neu besetzt werden soll. Zeitgleich mit Falk hat sein Züricher Kollege Ulf Landmesser die Nachfolge von Hans-Peter Schultheiss, Chef der Charité-Kardiologie am Klinikum Benjamin Franklin, angetreten. Und zum 1. November wird Burkert Pieske von der Uni Graz Nachfolger von Rainer Dietz (Campus Virchow) und Eckart Fleck (Kardiologie des Herzzentrums). Die Charité-Dekanin Annette Grüters-Kieslich erhofft sich von den Neuen Teamarbeit – und dass sie Berlin „zum Headquarter der deutschen Herz-Kreislauf-Forschung“ machen.

Man darf gespannt sein, ob es dem Hobby-Fußballer und Hobby-Musiker Falk (Sänger und Gitarrist der Popgruppe „Rekord!“) gelingt, aus dem Schatten des Herzzentrum-Übervaters Hetzer herauszutreten. Passend, dass beide Chirurgen an einem 17. Januar geboren wurden. „Aber das war keine Einstellungsvoraussetzung“, scherzte Falk. „Sonst wäre ich der einzige Kandidat gewesen.“

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