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Die Schülerzahlen werden vor allem in den Stadtstaaten stark steigen.
© Daniel Karmann/dpa

KMK-Prognose: Bis 2025 mehr als eine Millionen Schüler mehr als gedacht

Im Jahr 2025 wird es in Deutschland sehr viel mehr Schülerinnen und Schüler geben als lange angenommen. Das bestätigt jetzt auch die offizielle Prognose der Kultusminister.

Viele junge Menschen wandern nach Deutschland zu, zudem werden hierzulande seit einiger Zeit wieder mehr Kinder geboren. In der Folge werden auch die Schülerzahlen künftig viel höher liegen als lange gedacht: Das stellt die Schulen vor große Herausforderungen. Schon im vergangenen Jahr prognostizierte die Bertelsmann-Stiftung, dass im Jahr 2025 eine Millionen Kinder und Jugendliche mehr zur Schule gehen werden, als von der Kultusministerkonferenz (KMK) bislang vorhergesagt. Am Freitag hat auch die KMK endlich eine neue offizielle Vorausberechnung herausgebracht. Diese bestätigt die Dimensionen der Bertelsmann-Prognose.

Laut KMK wird es 2025 gut 11 Millionen Schülerinnen und Schüler geben, 8,7 Millionen davon an allgemeinbildenden Schulen, die anderen an beruflichen Schulen. Das sind 1,3 Millionen beziehungsweise 12 Prozent mehr, als die KMK noch 2013 prognostiziert hatte. Bis zum Jahr 2030 sollen die Zahlen noch einmal steigen: auf 11,2 Millionen.

In der alten Prognose waren die Kultusminister noch von deutlich sinkenden Schülerzahlen ausgegangen. Das hatten sie lange als „demografische Rendite“ in ihre Planungen eingepreist: Würden bei zurückgehenden Schülerzahlen (aktuell sind es 10,9 Millionen) die Budgets nicht gekürzt, bleibe Spielraum für mehr Qualität in den Schulen, nahmen die Minister an. Dass diese Rechnung schon jetzt nicht mehr aufgeht, zeigt sich unter anderem an dem dramatischen Lehrermangel in vielen Ländern. KMK-Präsident Helmut Holter (Linke) erklärte am Freitag, die Länder hätten die neuen Entwicklungen durch eigene Vorausberechnungen „frühzeitig in den Blick genommen“.

Die meisten zusätzlichen Schülerinnen und Schüler werden laut der Prognose auf die Stadtstaaten zukommen: Die Gesamtschülerzahl wird hier zwischen 2016 und 2030 um 20,4 Prozent steigen. Für Berlin werden für 2025 an allgemeinbildenden Schulen 430.000 Kinder und Jugendliche erwartet (80.000 mehr als 2016). Das entspricht den von der Bildungsverwaltung bereits veröffentlichen Zahlen. 2030 sollen es laut KMK gut 447.000 Schülerinnen und Schüler sein.

Eine Prognose, wie viele Lehrkräfte bis dahin bundesweit zusätzlich gebraucht werden, will die KMK Ende des Jahres präsentieren.

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