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Ein Professor steht in einem Hörsaal vor Studierenden.
© Felix Kästle/dpa

Was Professoren wirklich verdienen: Berlins W3-Profs sind beim Brutto Spitze

Eine W3-Professur in Berlin lohnt sich auch finanziell: Mit einem Bruttogehalt von 8210 Euro landen die Berliner bundesweit auf Platz 3.

Professoren an den Berliner Unis stehen mit ihrer realen Entlohnung besser da, als ihre Grundgehälter vermuten lassen. Mit 8210 Euro durchschnittlichem Bruttogehalt kommt eine Professorin oder ein Professor in der W3-Besoldung im jetzt veröffentlichten bundesweiten Ranking des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) auf Platz 3.

Deutlich besser ist die Bezahlung nur in Bayern (8750 Euro brutto), etwas besser in Hessen (8310 Euro). Der Unterschied zwischen Bayern und dem Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern, wo W3-Professoren mit 7270 Euro brutto auskommen müssen, beträgt 1480 Euro. Auch zwischen Berlin und Brandenburg, wo das Monatsbrutto 7440 Euro beträgt, ist die Differenz erheblich.

Unterdurchschnittliches Berliner Grundgehalt tüchtig aufgebessert

Die Angaben beruhen auf Durchschnittswerten des Statistischen Bundesamts für den Juni 2016. Die Lage in Hessen müsse im Vergleich zu anderen Bundesländern "nach unten" relativiert werden, teilt die DHV-Zeitschrift "Forschung und Lehre" mit. Denn dort seien fünf Prozent eines Monatsbezugs als anteilige Auszahlung des Weihnachtsgeldes enthalten (die vollständigen Tabellen finden Sie hier).

Für Berlin bedeutet die Position in der Spitzengruppe: Das Grundgehalt von aktuell 6222 Euro in der höchsten von drei Besoldungsgruppen (Stand August 2017), mit dem die Hauptstadt bundesweit im unteren Mittelfeld auf Platz 13 landet, wird durch diverse Leistungsbezüge, Forschungs- und Lehrzulagen oder etwa den Familienzuschlag kräftig aufgebessert. Und das, obwohl in Berlin seit 2015 die individuellen Leistungszulagen zu 50 Prozent mit dem damals erhöhten Grundgehalt verrechnet werden.

Bei W2 und W1 gehört Berlin aber zu den Schlusslichtern

Ganz anders stehen Berliner Professorinnen und Professoren in der mittleren Besoldungsgruppe W2 da. Das real gewährte Durchschnittsgehalt von Lehrenden vor allem an Fachhochschulen und auf befristeten Professuren an Universitäten betrug hier vor gut einem Jahr 5930 Euro. Damit steht Berlin bundesweit auf dem letzten Platz, noch hinter Thüringen (6080 Euro brutto) und Mecklenburg-Vorpommern (6050 Euro). Spitzenreiter beim W2-Gehalt sind Baden-Württemberg (6530 Euro) und wiederum Bayern (6450 Euro), dicht gefolgt von Hessen und Sachsen-Anhalt. In der scharfen Konkurrenz um den Professorennachwuchs für Fachhochschulen steht Berlin also nicht gut da.

Nicht viel besser sieht es bei den Juniorprofessuren aus. Mit einem durchschnittlichen Brutto von 4330 Euro kommen die Berliner bundesweit auf Platz 14. Geringer entlohnt werden die Nachwuchskräfte nur in Nordrhein-Westfalen (4290 Euro) - und in Brandenburg (4200 Euro). Der Abstand zu Baden-Württemberg auf Platz 1 der W1-Tabelle ist nicht unerheblich: Dort kommen die Junioren immerhin auf ein durchschnittliches Bruttogehalt von 4880 Euro. An der Spitze folgen mit einigem Abstand Thüringen (4560 Euro) und Rheinland-Pfalz (4540 Euro).

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