Hochschulzugang für Geflüchtete: Berliner Unis erhalten 900 000 Euro für Flüchtlinge
Die Berliner Hochschulen erhalten vom Land mindestens 900 000 Euro, um Flüchtlinge bei der Aufnahme eines Studiums zu unterstützen. Vor allem Studienkollegs und Sprachkurse werden gefördert.
Berlin wird im kommenden Jahr mindestens 900 000 Euro ausgeben, um Projekte zu fördern, die Geflüchtete beim Hochschulzugang unterstützen. Entsprechende Anträge der Hochschulen hat die Wissenschaftsverwaltung jetzt bewilligt. Größtenteils geht es um Studienkollegs – die bei der Vorbereitung auf die Uni helfen – , Sprachkurse und Mentoringprogramme. Bisher habe kein anderes Land eine so umfassende Förderung auf den Weg gebracht, teilte Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres (SPD) mit.
Eine erste "Flüchtlingsklasse" ist bereits gestartet
Eine erste „Flüchtlingsklasse“ mit 25 Geflüchteten ist wie berichtet bereits im November am Studienkolleg der Technischen Universität gestartet. Die Teilnehmer sollen für ein naturwissenschaftliches Studium in Berlin fit gemacht werden. Die TU hatte dafür bereits in diesem Jahr 80 000 Euro bewilligt bekommen. 2016 wird die TU insgesamt knapp 270 000 Euro erhalten, davon sollen zusätzliche Sprachkurse sowie der Einsatz von Dolmetschern in der Studienberatung finanziert werden.
Für die Freie Universität wurden 250 000 Euro bewilligt, wovon Sprachkurse sowie Kurse speziell für Geflüchtete am Studienkolleg der FU eingerichtet werden sollen. Die Humboldt-Universität erhält 142 000 Euro, vornehmlich für Sprachkurse. Die FU und die HU wollen auch Mentorenprogramme für geflüchtete Studierende auflegen. Gefördert werden zudem Projekte an der Hochschule für Technik und Wirtschaft, an der Hochschule für Wirtschaft und Recht, an der Alice Salomon Hochschule, an der Kunsthochschule Weißensee und an der Universität der Künste. Keinen Antrag stellten laut Senatsauflistung die Beuth-Hochschule sowie die Hochschule für Musik Hanns Eisler und die Hochschule für Schauspiel Ernst Busch.
Der Bund will 27 Millionen Euro ausgeben
Im kommenden Jahr könnte das Land weitere Mittel bewilligen, heißt es aus der Wissenschaftsverwaltung. So haben die Universitäten noch kein Geld zur Erstattung von Gasthörergebühren beantragt, weil die endgültige Zahl der Gasthörer noch nicht feststeht. Das Geld werde aber nachträglich abgerechnet und später bezahlt. Senatorin Scheeres erklärte, sie hoffe, dass auch der Bund seine angekündigte Unterstützung für die Integration von Flüchtlingen an Hochschulen in die Tat umsetze. Das Geld könnte zusätzlich für weitere Verbesserungen eingesetzt werden. Der Bund will Maßnahmen in ganz Deutschland mit insgesamt 27 Millionen Euro fördern.
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