Gleichstellung in der Wissenschaft: Berlin besetzt fast die Hälfte der Professuren mit Frauen
48 Prozent der im ersten Halbjahr 2019 erteilten Rufe auf Professuren gingen an Wissenschaftlerinnen. Insgesamt sind Frauen immer noch unterrepräsentiert.
Fast die Hälfte (48 Prozent) der im ersten Halbjahr 2019 von den Berliner staatlichen Hochschulen erteilten 115 Rufe auf Professuren gingen an Wissenschaftlerinnen. Damit setze sich die positive Entwicklung der vergangenen Jahre fort, teilte die Berliner Senatskanzlei am Montag mit. 2016 gingen noch 29 Prozent der Berliner Berufungen an Wissenschaftlerinnen, 2017 waren es 40 Prozent und im vergangenen Jahr 45 Prozent. Laut Statistischem Bundesamt betrug der Frauenanteil an allen Professuren in Deutschland im Jahr 2017 rund 24 Prozent und in Berlin 32 Prozent.
21 der insgesamt 55 diesjährigen Berufungen von Wissenschaftlerinnen erfolgten demnach im Bereich Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, acht Ruferteilungen in den Geisteswissenschaften. Jeweils sieben Rufe erfolgten in Mathematik und Naturwissenschaften sowie in Ingenieurwissenschaften. Sechs Wissenschaftlerinnen erhielten eine Professur in der Medizin und den Gesundheitswissenschaften, jeweils drei in den Bereichen Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin sowie Kunst und Kunstwissenschaften. 45 Prozent waren Berufungen auf Lebenszeit, in 55 Prozent der Fälle sind die Professuren befristet.
Die Zahlen unterstrichen den Anspruch Berlins, beim Thema Gleichstellung Vorreiter in Deutschland zu sein, erklärte der Regierende Bürgermeister und Wissenschaftssenator Michael Müller (SPD). „Aber solange wir uns über Meldungen wie diese freuen müssen, solange es keine Selbstverständlichkeit ist, dass Frauen genauso oft auf Professuren oder in Leitungspositionen in der Wissenschaft zu finden sind wie Männer, solange sind wir ganz offensichtlich noch nicht am Ziel angekommen“, betonte Müller. (epd)