INSM-Bildungsmonitor: Arbeitgeberstudie kritisiert Stagnation bei der Bildung
Die Bundesländer machen zu wenig Fortschritte bei der Bildung, beklagt eine Arbeitgeberstudie. Am leistungsstärksten seien immer noch Sachsen, Thüringen und Bayern. Berlin liegt hinten.
Die Bundesländer machen kaum noch Fortschritte bei der Verbesserung ihrer Bildungssysteme – das kritisiert die arbeitgeberfinanzierte Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Benötigt würden zusätzliche 12 Milliarden Euro jährlich für Bildungsinvestitionen, erklärte die Initiative anlässlich der Veröffentlichung des „Bildungsmonitors“, der am Donnerstag zum 14. Mal erschien und der die Bildungssysteme der Länder unter der Maßgabe vergleicht, inwieweit sie zum Wirtschaftswachstum beitragen.
Besondere Schwerpunkte müssten bei zusätzlichen Investitionen die Integration von Flüchtlingen, der Ausbau von Kitas und Ganztagsschulen sowie zusätzliche Kapazitäten für ausländische Studenten sein, sagte Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM. Sorge bereite ihm, dass die Schulabbrecherquote unter Ausländern ebenso wie der Anteil leseschwacher Schüler steige.
Wenig Bewegung in der Reihenfolge der Länder
Die leistungsstärksten Länder sind laut des Bildungsmonitors Sachsen, Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg. Diese Länder lagen schon in den vergangenen Jahren vorn. Schlusslicht bleibt ebenso unverändert Berlin, auf die Plätze 14 und 15 kommen NRW und Bremen. Insgesamt ist bei der Reihenfolge der Länder wenig Bewegung zu erkennen. Verbessert habe sich vor allem das Saarland: Das habe die Bildungsausgaben erhöht – und bringe mehr Absolventen in wirtschaftsnahen dualen Studiengängen heraus, was ebenfalls als Kriterium zählt.
Für die Erhebung, die die INSM gemeinsam mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln herausgibt, werden keine neuen Schulleistungstests durchgeführt, sondern bekannte Statistiken und Studien miteinander verrechnet. So werden Felder wie die Schulqualität, Bildungsarmut und Integration auf der Basis der Schulländervergleiche des Berliner Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) bewertet, die aus den Jahren 2012 und 2015 stammen.
Auf die IQB-Ergebnisse sind jetzt auch das schlechte Abschneiden Berlins im Bildungsmonitor bei der Schulqualität zurückzuführen. Zum wiederholten Mal kritisieren INSM und IW die hohe Quote der Schulabbrecher in Berlin. Gut schneidet Berlin dagegen im Bereich Hochschulen ab (hier zählt vor allem die Zahl der Absolventen in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften).
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