Mehrheit fürs Impfen: 65 Prozent für allgemeine Impfpflicht
Laut einer aktuellen Studie ist die Impfbereitschaft im Osten Deutschlands am niedrigsten. Aber auch hier steigt die Tendenz.
Eine Mehrheit der Deutschen unterstützt einer Umfrage des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Uni Hamburg zufolge eine Impfpflicht gegen das Coronavirus für alle Erwachsenen. 65 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus.
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Eine eingeschränkte Impfpflicht nur für einzelne Gruppen, wie medizinisches Personal, den öffentlichen Dienst oder für Menschen mit Vorerkrankungen und Ältere dagegen befürworten jeweils rund 70 Prozent der Studienteilnehmer.
Eine generelle Entscheidung fürs Impfen
„Die Unterstützung einer Impfpflicht scheint daher eher eine generelle Entscheidung der Menschen zu sein. Für wen diese letztendlich gilt, spielt nur eine untergeordnete Rolle“, kommentiert Jonas Schreyögg, wissenschaftlicher Direktor des HCHE, die eng beieinanderliegenden Werte.
Grundsätzlich zeigte sich, dass die Befürwortung einer Impfpflicht mit dem Alter steigt. Dabei ist die Zustimmung im Norden und Westen Deutschlands am größten. Ungefähr jeder Sechste hat sich gegenwärtig aber noch keine eindeutige Meinung für oder gegen eine Impfpflicht gebildet.
Befragt wurden Geimpfte und Ungeimpfte
Die aktuelle Befragung für die repräsentativen European COvid Survey wird vom HCHE regelmäßig durchgeführt. Befragt wurden sowohl Geimpfte wie auch nicht geimpfte Personen; die Impfbereitschaft bezieht sich auf eine repräsentative Stichprobe der Gesamtbevölkerung.
Seit April 2020 werden dafür rund alle zwei Monate 7000 Menschen in Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden und Portugal befragt. Im Juli kam mit Spanien ein weiteres Land hinzu, seitdem sind es 8000 Studienteilnehmer in acht Ländern. Ziel der Erhebung ist es, die Einstellungen und Sorgen der Menschen in Europa über den Verlauf der Pandemie zu messen. Inzwischen hat es acht Befragungswellen gegeben.
Die Impfbereitschaft in Deutschland lag im Januar bei 86 Prozent, vier Prozentpunkte mehr als im September 2021. Der Wert war zuvor von rund 70 Prozent im April 2020 auf 57 Prozent im November 2020 abgesackt, seitdem steigt er wieder stetig an. Allerdings ist aktuell nur jeder Zweite mit dem Management der Impfkampagne zufrieden.
West-Ost-Gefälle bei der Impfwilligkeit
Bei der Impfwilligkeit zeigt sich zudem ein West-Ost-Gefälle: Im Westen und Süden Deutschlands stieg sie auf 90 Prozent, in den östlichen Bundesländer liegt dieser Wert mit 77 Prozent deutlich niedriger. Wobei auch im Osten von einem Tiefpunkt im November vergangenen Jahres (52 Prozent) eine durchgehende Steigerung der Impfbereitschaft bis heute zu verzeichnen ist. Nur im Norden des Landes verharrt die Bereitschaft zur Immunisierung seit vergangenen September bei 83 bis 84 Prozent.
Von den bereits Geimpften sind 79 Prozent bereit, sich auch boostern zu lassen, wobei immerhin zwölf Prozent die Auffrischungsimpfung ablehnen, neun Prozent sind noch unsicher. Am höchsten war die Zustimmung mit 84 Prozent im Westen Deutschlands. Im Osten dagegen ist nach Ergebnissen der Befragung mehr als jeder fünfte Geimpfte gegen eine Booster-Impfung.
„Geringe Werte bei der Impfbereitschaft finden wir vor allem bei den Menschen, die nur geringes Vertrauen in die Regierung haben“, erklärte Jonas Schreyögg. In dieser Gruppe liege die Impfbereitschaft bei nur 65 Prozent.
In Spanien und Portugal mehr Kinder geimpft
Bei der Impfung der Kinder zeigen sich im europäischen Vergleich große Unterschiede. In Deutschland gaben aktuell 56 Prozent der befragten Eltern an, ihre Kinder impfen zu lassen, vier Prozentpunkte weniger als im September. Gegen eine Impfung ihrer Kinder sind demnach 27 Prozent. In Spanien und Portugal hingegen gaben nur sechs beziehungsweise sieben Prozent der Eltern an, ihre Kinder nicht impfen zu lassen, in Frankreich lag dieser Wert bei 30 Prozent.
Wegen einer möglichen Spaltung zwischen Geimpften und Ungeimpften in der Gesellschaft machen sich 81 Prozent der Befragten in Deutschland Sorgen. In Dänemark sind dies nur 68 Prozent, der geringste Wert in den untersuchten acht Ländern. Es folgt Großbritannien mit 71 Prozent.
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