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Logistikzentrum in Erfurt. Die jüngste Kritik an den Arbeitsbedingungen habe das Geschäft von Zalando nicht gebremst, sagt Zalando-Vorstand Rubin Ritter
© dpa

Berliner Onlinehändler: Zalando bleibt in der Verlustzone

Der Berliner Onlinehändler investiert weiter in sein Wachstum. Die Gewinnschwelle wird Zalando wohl auch dieses Jahr nicht erreichen. Der Börsengang bleibt eine Option.

Zalando ist kein Unternehmen wie andere. Erst hat es durch schrille Fernsehwerbung auf sich aufmerksam gemacht, dann hat es die Art, wie junge Menschen heute Mode einkaufen, verändert und ist schließlich so rasant gewachsen, wie zuvor noch kein Unternehmen in Europa. 2013, fünf Jahre nach der Gründung, setzte das Berliner Start-up 1,8 Milliarden Euro um. Am Freitag legte Zalando Zahlen für das erste Quartal 2014 vor: Der Umsatz wuchs im Vergleich zur Vorjahresperiode noch einmal um 35 Prozent auf 501 Millionen Euro, mehr als die Hälfte davon (284 Millionen Euro) erlöste Zalando in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Allein in Berlin arbeiten 2000 Leute für das Unternehmen.

Der Börsengang ist eine Option

Geld verdient Zalando aber noch immer nicht. Zwar habe sich die Marge erheblich verbessert, sagte Zalando-Vorstand Rubin Ritter. Sie „blieb jedoch saisonbedingt und wegen anhaltender Investitionen auch im ersten Quartal 2014 negativ“. Die Entwicklung liege „im Plan für 2014“, sagte Ritter. Ziel sei es, im Geschäftsjahr 2014 einen entscheidenden Schritt in Richtung Gewinnschwelle zu machen, auch wenn diese „wahrscheinlich nicht ganz“ erreicht werde. Zu einem möglichen Börsengang, über den viel spekuliert wird, sagte Ritter, der Fokus liege auf dem Ausbau des Geschäfts. „Wir schauen uns ständig alle Optionen für die weitere Zukunft des Unternehmens an und diese beinhalten auch einen Börsengang.

Zuletzt war Zalando wegen eines Berichts über schlechte Arbeitsbedingungen in seinem Logistikzentrum in Erfurt in die Kritik geraten. Der Bericht sei einseitig und teilweise falsch gewesen, sagt das Unternehmen. Dennoch wurde ein Team eingesetzt, das sich für Verbesserungen einsetzt.

Corinna Visser

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