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Gefeuert: Yahoo-Chefin Carol Bartz
© Reuters

Internetkonzern: Yahoo feuert seine Chefin telefonisch

Sie hat die Kosten im Konzern deutlich gesenkt und Hunderte Stellen gestrichen. Nun muss Yahoo-Chefin Carol Bartz ihren eigenen Posten räumen - weil sie das eigentliche Ziel ihrer Mission nicht erreichte.

Der Internetkonzern Yahoo sucht einen neuen Chef. Die bisherige Konzernlenkerin Carol Bartz hat das Unternehmen auf Druck des Verwaltungsrats verlassen. Bis auf Weiteres übernimmt Finanzchef Timothy Morse das Ruder, wie Yahoo am späten Dienstag (Ortszeit) im kalifornischen Sunnyvale mitteilte.

Bartz war Anfang 2009 bei Yahoo an die Spitze gerückt. In ihre Zeit fällt die Kooperation mit dem Software-Konzern Microsoft bei der Internetsuche. Trotz des starken Partners tut sich Yahoo schwer, sich gegen den größeren Konkurrenten Google zu behaupten. Mit dem sozialen Netzwerk Facebook ist noch ein weiterer Gegner im Kampf um die lebenswichtigen Werbegelder aufgetaucht.

Die Anleger bejubelten die Entscheidung des Verwaltungsrats, die ohne Vorwarnung kam. Nachbörslich stieg das gebeutelte Papier um mehr als sechs Prozent. Sie selbst habe von ihrem Rauswurf übers Telefon erfahren, schrieb Bartz in einer Abschieds-Mail an ihre Mitarbeiter, die das Blog „All Things Digital“ veröffentlichte.

Verwaltungsrats-Chef Roy Bostock deutete eine Neuaufstellung des Internetkonzerns an. Der Verwaltungsrat habe eine Überprüfung der strategischen Ausrichtung angestoßen, erklärte Bostock. Die Möglichkeiten für das künftige Wachstum von Yahoo würden ausgelotet. Parallel dazu läuft die Suche nach einem endgültigen Konzernchef.

Bartz hat seit ihren Amtsantritt zwar Hunderte Stellen gestrichen und damit die Kosten deutlich gesenkt. Doch Yahoo verlor weiteren Boden gegen Google; der Umsatz schrumpfte. Zuletzt schwächelte ausgerechnet das wichtige Geschäft mit grafischen Werbeanzeigen. Dabei sind diese „Banner“ eigentlich das Steckenpferd von Yahoo. (dpa)

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