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Kann nun befreit lachen: VW-Chef Winterkorn ist den Schatten des Familienpatriachen Ferdinand Piëch los.
© dpa

Volkswagen: Winterkorn will VW umstrukturieren

"Schneller, effizienter und beweglicher" will Martin Winterkorn Volkswagen machen. Nach dem Machtkampf mit Ferdinand Piëch weht nun ein frischer Wind durch die Führungsetagen. Bis Oktober sollen die Pläne zur Umstrukturierung des Wolfsburger Autokonzerns vorgestellt werden.

Volkswagen-Chef Martin Winterkorn geht nach dem überstandenen Machtkampf mit Firmenpatriarch Ferdinand Piëch den Umbau des Wolfsburger Autokonzerns an. Der Vorstandschef hat dem Spitzenmanagement bereits am Donnerstag in Wolfsburg seine Vorstellungen dazu präsentiert. „Herr Winterkorn hat dort die Zukunft des Konzerns beschrieben und das Thema Neustrukturierung platziert“, sagte ein Sprecher. Details der Pläne, die bis Oktober vorgestellt werden sollen, nannte der Sprecher nicht.

VW wuchs rasant – doch ist es auch der Zukunft noch gewachsen?

„Es ist an der Zeit, unser Führungsmodell weiterzuentwickeln und die Strukturen und Aufgaben ein Stück weit neu zu ordnen. Wir müssen schneller, effizienter und beweglicher werden“, sagte Winterkorn nach Angaben eines Teilnehmers bei der kurzfristig einberufenen Management-Sitzung.

Volkswagen ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen. Mit weltweit zuletzt mehr als zehn Millionen ausgelieferten Fahrzeugen sind die Niedersachsen zwar auf dem Sprung, den Dauerrivalen Toyota von der Weltmarktspitze zu verdrängen. Intern mehren sich allerdings Zweifel, ob das Riesenreich mit seinen zwölf Marken und weltweit fast 600 000 Mitarbeitern noch steuerbar ist. Deshalb werden schon seit einiger Zeit Modelle durchgespielt, wie Volkswagen anders organisiert werden könnte.

Ein neues, altes Modell um der Konkurrenz davonzufahren?

Unklar ist noch, wie der Konzern nach einer Umstrukturierung aussehen könnte. Reuters hatte unlängst berichtet, Winterkorn könnte ein Modell wiederbeleben, das unter seinem Vorgänger Bernd Pischetsrieder entwickelt wurde: die sogenannten Markenwelten. Mit ihnen hatte Winterkorn bei seinem Amtsantritt vor acht Jahren experimentiert.

Damals hatte er die Pkw-Marken zunächst in eine Premiumgruppe mit Audi, Bentley, Bugatti und Lamborghini und eine mit VW, Skoda und Seat zusammengefasst. Nun könnten bestimmte Marken nach dem jeweiligen Baukastenprinzip zusammengefasst werden, das sie verwenden. Insgesamt gibt es davon drei: den Modularen Querbaukasten (MQB) für Fahrzeuge vom Golf bis zum Passat, den Längsbaukasten (MLB) für größere Wagen von Audi und den Sportbaukasten.

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