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Tattoo-Entferner
© AFP

Tattoo-Convention in Berlin: Wie wird man Tattoos wieder los?

Bis zu tausend Euro kann es kosten, Tattoos wieder loszuwerden.

Was ist, wenn man ein Tattoo wieder los werden will? „Wie schwierig das ist, hängt davon ab, wie tief und wie groß das Tattoo ist und wie viele Farben verwendet worden sind“, sagt Klaus Hoffmann vom St. Josef-Hospital in Bochum. Beim Tätowieren werden nämlich kleine Fragment-Kügelchen in den Körper eingebracht. In den Zellen werden sie von den Fresszellen (Makrophagen), die im Körper eigentlich für die Beseitigung von Fremdkörpern zuständig sind, aufgenommen und dauerhaft gespeichert. Die Kügelchen sind aber so groß, dass die Makrophagen sie nicht auffressen können. Stattdessen gibt eine Fresszelle, die stirbt, das Kügelchen an eine andere weiter.

Was kann man tun? Man kann die Stelle herausschneiden, aber das hinterlässt Narben. Ätzende Mittel, die chemisch wirken, lehnt das Bundesinstitut für Risikobewertung ab. Die beste Methode ist Lasern. Allerdings können alte Laser wegen der Hitze Gesundheitsschäden auslösen. Im St. Josef-Hospital arbeitet man daher mit hochmodernen Picosekundenlasern, die die Farbkügelchen zerreißen.

Eine Tattoo-Entfernung kostet in der Bochumer Uniklinik rund 150 bis 400 Euro pro Sitzung, oft sind aber mehrere Sitzungen nötig, so dass die Entfernung durchaus einige tausend Euro kosten kann. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht. Wer ein Tattoo entfernt haben möchte, sollte sich vorher erkundigen, welche Klinik oder Praxis ein solches Hochleistungsgerät hat – und wer es bedient. „Das sollte ein erfahrener Arzt tun“, sagt Hoffmann. „Leider ist das in Deutschland praktisch ungeregelt.“ Theoretisch könne sich jeder ein Lasergerät kaufen und lasern. „Ich halte das für einen Skandal.“

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