Finanzaufsicht: Weniger Beschwerden über Banken
Bafin und Ombudsmann haben weniger zu tun: Die Zahl der Bankkunden, die sich über ihr Geldhaus beschweren, ist deutlich zurück gegangen.
Arbeiten die Banken besser oder haben die Kunden resigniert? Nur eines ist sicher: Die Zahl der Kunden, die sich über ihre Bank oder ihren Bankberater beschweren, ist deutlich zurück gegangen. Das zeigen neue Auswertungen der Finanzaufsicht Bafin und des Bankenverbands, die dem Tagesspiegel vorliegen. Danach zählte die Bafin in diesem Jahr nur noch 4628 Beschwerden von Kunden über ihren Bank- oder Finanzberater, teilte eine Sprecherin der Behörde am Dienstag mit. Im vergangenen Jahr waren es 6050, 2013 sogar 9720 Fälle gewesen. Die Bafin führt ein Register, in dem die Beschwerden der Kunden gegen ihre Anlageberater gesammelt werden.
Vor allem die Gebühren bleiben ein Ärgernis
Auch beim Ombudsmann der privaten Banken, der nicht nur die Geldanlage, sondern sämtliche Geschäftsbereiche der Privatinstitute erfasst, sind in diesem Jahr deutlich weniger Beschwerden eingegangen. Bis Mitte Dezember zählte die Schiedsstelle 20 880 Fälle, für das gesamte Jahr rechnet deren Leiterin Britta Stegmann mit knapp 22 000 Beschwerden. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber den gut 108 000 Fällen des Vorjahrs. Der Löwenanteil der Beschwerden richtete sich sowohl 2014 als auch 2015 gegen die Gebühren, die die Banken rechtswidrigerweise für die Bearbeitung von Krediten gefordert haben. Würde man diese Fälle herausrechnen, blieben 2015 nur 5300 Beschwerden übrig, sagte Stegmann dem Tagesspiegel. „Insgesamt werden wir uns voraussichtlich auf dem Niveau von 2013 einpendeln“.
Verbraucherschützer: Die meisten Produkte passen nicht zum Kunden
Aus den sinkenden Zahlen könne man aber nicht auf eine bessere Beratung schließen, meinen Verbraucherschützer. „Die Verbraucher merken oft gar nicht, dass sie nicht gut beraten worden sind“, sagte Dorothea Mohn, Finanzexpertin des Bundesverbands der Verbraucherzentralen. Eine aktuelle Untersuchung der Verbraucherzentralen habe gezeigt, dass 95 Prozent der Produkte, die Kunden aktuell angeboten werden, nicht zu ihnen passen. „Die Angebote sind nicht bedarfsgerecht oder zu teuer“, betont Mohn. Dass die Beschwerden bei der Bafin zurück gegangen sind, führt Mohn vielmehr auf neue Anlagestrategien der Banken und Finanzberater zurück. Diese würden jetzt verstärkt fondsgebundene Rentenversicherungen verkaufen. „Diese unterliegen aber nicht der Wertpapieraufsicht“, sagt Mohn.
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