Vollgelaufene Keller, kaputte Autodächer: Welche Versicherungen nach Unwettern zahlen
Heftige Unwetter fegen über Deutschland: Gut, wer versichert ist. Doch viele bleiben auf ihren Schäden sitzen. Besonders in Berlin.
Erst traf es Bayern. Hagelkörner so groß wie Tischtennisbälle, kaputte Dach- und Autofenster, überflutete Keller - am Wochenanfang haben Unwetter im Großraum München und in Sachsen eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Dann traf es Berlin.
In der Nacht zu Mittwoch herrschte Ausnahmezustand, Autos blieben in der unterfluteten Unterführung am Sachsendamm stecken, Keller liefen voll, Tiefgaragen standen nach den Wolkenbrüchen unter Wasser, Häuser und Wohnungen erlitten Wasserschäden. Und auch Mittwochabend stürmte es. Gut, wenn man gegen diese Risiken versichert ist.
Für Schäden am Haus durch Hagel und Sturm (ab Windstärke 8) zahlt die Wohngebäudeversicherung. Das gilt etwa dann, wenn der Sturm das Hausdach abdeckt oder Hagelkörner Fensterscheiben zerschlagen, betont der Bund der Versicherten.
Für Beschädigungen am Inventar kommt die Hausratversicherung auf, sie ersetzt etwa das durchweichte und verschmutzte Sofa. Gehen TV-Geräte oder Computer kaputt, weil der Blitz in der Nähe eingeschlagen und Überspannungsschäden ausgelöst hat, ist das ebenfalls ein Fall für die Hausratversicherung.
Aber: Einige Wetterphänomene sind nicht in den Versicherungspolicen enthalten: Starkregenfälle und Überschwemmungen sind nicht abgedeckt. Dasselbe gilt auch für Schäden durch Erdrutsche oder - im Winter - durch extremen Schneedeck. Um sich auch gegen solche Naturkatastrophen zu wappnen, braucht man eine Elementarschadenzusatzversicherung.
Diese kann man sowohl im Rahmen der Wohngebäude- als auch der Hausratversicherung abschließen. Die Zusatzversicherung übernimmt die Kosten für die Trockenlegung und Sanierung des Gebäudes, Reparaturen – und im Extremfall den Abriss und Neubau eines Hauses. Für Mobiliar gibt es Ersatz zum Neupreis.
Hat denn jeder so eine Versicherung?
Nein, und das ist das Problem: In Berlin sind nur 36 Prozent der Wohngebäude gegen Starkregen und Überschwemmung versichert, in Brandenburg sogar nur 34 Prozent, bundesweit sind es 43 Prozent. Dabei ist der Zusatzschutz gar nicht mal so teuer. Für ein Einfamilienhaus, das in einem Gebiet mit geringem Risiko liegt, muss man mit einer jährlichen Versicherungsprämie von 100 Euro rechnen, heißt es beim Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV).
Wer haftet für Schäden am Auto?
Zerschlagen Hagelkörner das Autodach oder weht der Sturm Äste auf das Auto, ist das ein Fall für die Kaskoversicherung. Die Teilkasko zahlt Schäden am Auto durch Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmung. "Ist das Blech verbeult oder die Scheiben kaputt, werden die Reparaturkosten für gewöhnlich in voller Höhe erstattet", betont der Versicherungsverband GDV. Übrigens: In einer Vollkaskoversicherung ist der Teilkaskoschutz automatisch enthalten.
Was Sie jetzt tun sollten
Um schnell an das Geld zu kommen, sollte man Schäden so schnell wie möglich dem Versicherer melden, raten die Versicherer - noch bevor man einen Handwerker beauftragt oder eine Auto-Werkstatt. Mieter sollen Schäden ihren Vermietern mitteilen.
Hausbesitzer sollten dafür sorgen, dass Schäden nicht noch größer werden: Sie sollten kaputte Fenster provisorisch abdichten, Äste, Dachziegel oder heruntergefallene Dachrinnen wegräumen. Um die Abrechnung mit der Versicherung zu erleichtern, sollte man den Schaden dokumentieren - etwa mit Fotos. Auch Kaufbelege sind hilfreich.
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