Ostern 2019: Welche Eier soll ich kaufen?
Muss es Bio sein oder geht auch Freiland? Kann ich gefärbte Eier kaufen? Wie rette ich männliche Küken? Eine Entscheidungshilfe.
Wenn in den Supermärkten die frischen Eier zum Umsatzrenner werden und gefärbte Eier in den Regalen liegen, weiß man: Bald ist Ostern. Und wie jedes Jahr zur selben Zeit stellt sich die Eierfrage: Welche soll man kaufen?
Was auf dem Ei steht
Auf jedes frische Ei ist ein Code gestempelt. Der gibt an, wie die Henne gehalten wurde, aus welchem Land und Bundesland das Ei kommt und aus welchem Betrieb. Beispiel: 0-DE-111234 stünde für ein Ei aus einem Berliner Biostall. 0 bedeutet Bio, 1 „Freilandhaltung“, 2 „Bodenhaltung“, 3 „Käfigkleingruppenhaltung“. DE meint Deutschland, „11“ Berlin, dann folgen Betriebs- und Stallnummer. Der Code auf dem Ei ist die einzig verlässliche Angabe, Aufdrucke auf den Kartons können irreführend sein, warnt die Verbraucherzentrale Hessen.
Eier aus Käfigkleingruppenhaltung landen nicht im Handel, sie werden von der Lebensmittelindustrie zu Nudeln oder Keksen weiterverarbeitet. Der Grund: Käfigeier sind bei deutschen Käufern verpönt. Verbraucher greifen meistens zu Eiern aus Bodenhaltung, sie machen mehr als 50 Prozent des Absatzes aus, gefolgt von Freilandeiern. Allerdings stammt der größte Teil der Boden- und Freilandeier ebenfalls aus riesigen Ställen mit mehreren Tausend Tieren. Bio-Ware hat einen Anteil von rund 13 Prozent.
Wenn der Bruder leben darf
Noch immer werden jedes Jahr rund 50 Millionen männliche Küken nach dem Schlüpfen getötet, weil sie keine Eier legen und die Mast nicht lohnt. Bundesagrarministerin Julia Klöckner hat am Mittwoch angekündigt, diese Praxis verbieten zu wollen. Das Ministerium hat die Forschung nach Methoden, mit denen schon im Ei das Geschlecht des Tiers bestimmt werden kann, finanziell unterstützt. Im nächsten Jahr soll es ein solches Instrument flächendeckend geben und allen Brütereien zur Verfügung stehen. Dann will Klöckner im Tierschutzgesetz das Töten männlicher Küken untersagen.
Wer das Massenschreddern nicht unterstützen will, kann Eier aus Initiativen kaufen, die Hähne aufziehen, etwa die „Bruderküken-Initiative“, „Bruder Herz“, „Haehnlein“ oder die von Rewe vertriebenen Bioeier „Spitz & Bube. "Mittlerweile wurden annähernd eine Million männliche Tiere im Rahmen dieser Programme aufgezogen", sagte Rewe-Sprecher Raimund Esser dem Tagesspiegel.
Gefärbte Eier: Verbraucher tappen im Dunkeln
Gefärbte Eier haben einen Vorteil: Sie sind häufig mit Schellack überzogen, das macht sie haltbar. So lange die Schale unversehrt ist, kann man solche Eier wochenlang aufbewahren und später essen, sagt Gertraud Huisinga von der Verbraucherzentrale Bremen. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass auch solche Eier verdorben sind. Händler verlieren den Überblick, die bunten Eier werden meist nicht gekühlt gelagert, und bei lose verkauften farbigen Eiern erfährt der Kunde noch nicht einmal das Mindesthaltbarkeitsdatum.
Kauft man Kartons mit gefärbten Eiern, muss dagegen das Mindesthaltbarkeitsdatum aufgedruckt sein. Auch die verwendeten Farbstoffe müssen aufgelistet werden. Das ist aber schon alles. Außer bei Bio-Ware, die auch im gefärbten Zustand als bio gekennzeichnet wird, gibt es keine Haltungskennzeichnung auf bunten Eiern. Man müsse davon ausgehen, dass die meisten Eier aus Kleingruppenhaltung in Käfigen kommt, sagt Huisinga. „Wer also auf Tierschutz achtet, sollte auch bei gefärbten Eiern konsequent sein“. Und lieber selber färben.
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