Zum Welt-Ei-Tag: Eier ohne Kükenschreddern - die gibt es schon
Millionenfach werden Küken geschreddert. Doch immer mehr Initiativen wollen das verhindern: Einige Bio-Bauern ziehen auch die Brüder der Legehennen auf.
Der heutige Welt-Ei-Tag ließe sich auf verschiedene Weise feiern: mit einem Frühstücksei, einem Eierkuchen oder – mit einem Früchtemüsli. Denn auch auf Müslipackungen ist manchmal zu lesen: „Kann Spuren von Ei enthalten.“ Ei ist in etlichen weiteren Produkten enthalten. Der Bundesbürger isst so im Jahr durchschnittlich 233 Eier. Das macht in Deutschland insgesamt mehr als 18,6 Milliarden Eier jährlich.
Noch immer werden Millionen Küken geschreddert oder vergast
Wegen dieser enormen Nachfrage führt kein Weg an der Massentierhaltung vorbei: Hennen werden ausschließlich zum Eierlegen gezüchtet. Die männlichen Tiere sind für die Lebensmittelindustrie nicht verwertbar. Die männlichen Eintagsküken werden deshalb getötet: geschreddert oder vergast.
Das Tierschutzgesetz verbietet zwar das Töten von Tieren „ohne vernünftigen Grund“, doch das Oberverwaltungsgericht Münster entschied im Mai 2016, die Massentötung sei legal, da die Aufzucht der männlichen Küken mit einem unverhältnismäßig großen Aufwand für die Brütereien verbunden sei. Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) rief gleichwohl das Ziel aus, das Kükenschreddern 2017 zu stoppen. Schmidt setzt dabei auf eine technische Lösung: Bereits vor dem Schlüpfen soll das Geschlecht erkannt werden. Nur Eier mit weiblicher DNA würden dann ausgebrütet. Dass diese Technik schon im kommenden Jahr einsatzreif ist, ist allerdings unwahrscheinlich. Bis dahin aber lehnt Schmidt ein Tötungsverbot ab. Die agrarpolitischen Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion kritisierten am Donnerstag, dass Schmidt noch immer keinen verbindlichen Zeitpunkt zum Verbot des Kükenschredderns festgelegt habe.
Initiative "Bruderküken" rettet auch die Hähne
Immer mehr Verbraucher und Bauern aber lehnen das Töten ab. Anfang der Woche teilte der Bio-Supermarkt Alnatura mit, nun Eier zu verkaufen, für die keine Küken getötet werden. Mit der „Bruderküken-Initiative“ ziehen Bio-Bauern die Hennen zusammen mit ihren männlichen Geschwistern auf. Es sind „Zweinutzungshühner“, also eine Rasse, bei denen die Weibchen genügend Eier legen und die Männchen genügend Fleisch ansetzen, so dass ihre Aufzucht für Betriebe wirtschaftlich vertretbar ist. Das Ei kostet vier Cent mehr. Die Verbraucherzentrale Berlin begrüßt den Vorstoß. „Es ist noch nicht der Durchbruch, aber ein guter Beitrag“, sagt Jessica Fischer. Sie weist auch auf andere Initiativen hin, wie „Ei care“, „Bruderhahn“, „Haehnlein“. Diese finde man auch in Edeka- und Rewe-Filialen.
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