Paketsendungen: Was man bei der Weihnachtspost beachten sollte
Ab die Post: Wer Weihnachtsgeschenke verschicken will, sollte sich sputen – zumindest beim internationalen Versand. Auch Preisvergleiche lohnen sich. Ein paar Tipps.
Alle Jahre wieder kommt der Postbote mit den Weihnachtspaketen. Aber nur, wenn sie denn pünktlich abgegeben werden. Innerhalb Deutschlands gibt es weiterhin großzügige Fristen für Pakete und Päckchen. Bei internationalen Sendungen lohnt sich der Blick ins Internet: Die Paketdienstleister bieten auf ihren Internetseiten Laufzeitrechner an. Dort findet der Kunde genaue Angaben darüber, wann er sein Paket abgeben muss, damit es rechtzeitig zum Fest beim Empfänger ankommt.
Post für Deutschland
Zu den am meisten genutzten Paketdienstleistern in Deutschland gehören laut Andreas Reinhold vom Internet-Vergleichsportal posttip.de DHL, Hermes und DPD. Auch wenn die Anbieter unterschiedlich sind, eines ist bei allen gleich: Am häufigsten versendet wird das Standardpäckchen bis zu zwei Kilo. Für eine rechtzeitige Lieferung zum Fest von Standardpaketen innerhalb Deutschlands empfiehlt die Deutsche-Post-Tochter-DHL, das Paket bis zum 23. Dezember um 10 Uhr in der Postfiliale abzuliefern. Wer die Geschenke in einem Paketshop oder in einer Partnerfiliale abgibt, muss das Präsent schon etwas früher besorgen – der späteste Abgabetermin ist Montag, 18 Uhr. In den Paketshops von DPD und Hermes ist der letzte Annahmetag der 22. Dezember um 12 Uhr (DPD) und 14 Uhr (Hermes). Wer sein Paket mit GLS verschicken möchte, muss sich den 19. Dezember merken.
Für Kurzentschlossene gibt es immer noch die Möglichkeit, Expresspakete zu verschicken. Dafür zahlen die Kunden aber deutlich mehr: Bei DHL kostet das Expresspaket mit einem Gewicht von bis zu zwei Kilogramm 13,90 Euro. Dafür kann es aber bis zum 23. Dezember nachmittags abgegeben werden. Auch das Unternehmen DPD bietet eine Expresszustellung an, das Paket wird sogar an der Haustür abgeholt. Für die Zustellung eines Pakets in Größe S bis zum nächsten Werktag um 12 Uhr zahlt der Kunde allerdings 22 Euro. Eine Übersicht über die Konditionen finden Sie im Internet unter posttip.de
Europa und die Welt
Im internationalen Versand von DPD werden durchschnittlich 2,5 Millionen Pakete transportiert. „In der Woche vor Heiligabend erwarten wir einen Anstieg um 15 bis 20 Prozent“, sagt DPD-Sprecher Peter Rey. Wer ein Paket in EU-Länder verschicken möchte, sollte je nach Zielland bei DPD als spätesten Abgabetermin den 17. bis 19. Dezember ins Auge fassen. Um ein genaues Abgabedatum zu ermitteln, kann auf die Laufzeitenrechner zurückgegriffen werden, den viele Paketdienstleister im Internet anbieten. Bei der GLS ist das Abgabedatum der 17. Dezember.
„Für europäische Lieferungen empfehlen wir, das Paket bis zum 15. Dezember abzugeben“, sagt Hermes-Sprecher Ingo Bertram. Wichtig sei es bei allen Lieferungen, egal ob Inland oder Ausland, die Wetterlage im Auge zu behalten. „Wenn sich Schnee und Kälte ankündigen, sollte man seine Pakete etwas eher abgeben. Es kann dann zu Verzögerungen im Lieferprozess kommen“, sagt Bertram.
Für Sendungen in die USA oder andere außereuropäische Länder ist bei der DHL der 2. Dezember der Stichtag – zumindest für Päckchen und Standardpakete. Wer diesen Termin verpasst, kann nur noch den Premiumservice nutzen.
Vorsicht beim Verpacken
Um garantieren zu können, dass das Paket rechtzeitig ankommt, ist es nicht nur wichtig, die Sendung pünktlich aufzugeben. Sie muss auch richtig verpackt werden. „Die Pakete werden automatisch sortiert, da reicht eine Schleife und es bleibt hängen“, sagt Hermes-Sprecher Bertram. Das Weihnachtsgeschenk kann natürlich hübsch verpackt werden, sollte dann aber noch in einer anderen, neutralen Verpackung verstaut werden. „Ganz wichtig ist außerdem, dass bei wiederverwendeten Paketen die alten Barcodes abgemacht werden“, sagt Bertram. Die Sortieranlage scanne sonst womöglich den alten Code und verhindere die richtige Zustellung.
Auch wenn es simpel erscheint: Die Absender sollten die Lieferadresse auf dem Paket kontrollieren. Falsche oder unvollständige Adressangaben sind einer der häufigsten Gründe, warum Pakete gar nicht oder nur verzögert geliefert werden. Vermieden werden sollten außerdem Spitznamen. Wenn das Paket nicht zugestellt werden konnte und im Paketshop abgeholt wird, ist nämlich eine Kontrolle des Personalausweises erforderlich. Stimmen die Namen nicht überein, kann die Sendung nicht herausgegeben werden. Wer etwas Zerbrechliches verschickt, sollte das Paket außerdem gut auspolstern. Wie ein Test der fünf wichtigsten Paketdienste zeigte, der von Juli bis September von der Stiftung Warentest durchgeführt wurde, ging bei jeder fünften Sendung ein Teil des Inhalts zu Bruch. Nur bei DHL war der Inhalt aller Pakete heil geblieben, berichtet die Stiftung im aktuellen Dezember-Heft von „test“.
Preisvergleiche lohnen sich
Günstiger kommt nicht nur weg, wer seine Paketmarken im Internet kauft, sondern auch wer Preise vergleicht. Die Preisunterschiede bei den einzelnen Anbietern bei Filial- und Onlinepreisen liegen zwischen elf Cent und einem Euro. Unterschiede gibt es auch bei der Versicherung: Wenn die Sendung doch einmal verloren gehen sollte oder beschädigt ankommt, haftet DHL für Pakete bis 500 Euro, für Päckchen nicht. Hermes haftet bei Päckchen bis zu einem Wert von 50 Euro, bei Paketen bis 500 Euro. GLS-Sendungen sind bis 750 Euro versichert, DPD-Pakete bis 520 Euro. Schadensersatz muss der Paketdienstleister übrigens auch zahlen, wenn es keinen Benachrichtigungsschein gibt. Bei Hermes, GLS, DPD und UPS dürfen Standardpakete zwischen 25 und 40 Kilogramm wiegen. Wer eine Lieferung annimmt, sollte unbedingt kontrollieren, ob das Paket beschädigt ist. In diesem Fall sollte der Schaden direkt beim Postboten reklamiert werden, empfiehlt Stiftung Warentest.