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Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU) besucht das Berliner Start-up 6Wunderkinder, das in der Factory in Berlin derzeit noch auf mehrere Wohnungen verteilt arbeitet. Das Gründerzentrum Factory soll im Juni fertig werden. Dann ziehen die 6Wunderkinder in größere Räume auf dem Campus um.
© dpa

Ortstermin in der Factory: Was ist denn überhaupt ein Start-up?

Beim Besuch des Berliner Gründerzentrums Factory erhält Berlins Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer einen Arbeitsauftrag.

Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer ist viel unterwegs in der Berliner Start-up-Szene. Trotzdem trifft die CDU-Politikerin bei ihren Touren selten jemand wie Christian Reber. „Sie sind der Mann, der mein Privatleben organisiert“, sagt sie dem Mitgründer und Chef von 6Wunderkinder. Das junge Unternehmen hat die Wunderlist entwickelt, eine Software, mit der man seine Aufgaben planen kann, auch gemeinsam mit anderen. „So koordinieren meine Tochter und ich unsere Einkäufe“, erklärt Yzer. „Wenn ich Milch kaufe, streiche ich sie von der Liste und meine Tochter weiß gleich Bescheid.“

Sechs Millionen Nutzer hat die Wunderlist bereits, mit der man auch die Arbeit in Firmen koordinieren kann. Und wichtige Investoren glauben, dass es noch viele Millionen mehr werden. Zuletzt hat Sequoia Capital, ein Risikokapitalgeber aus dem Silicon Valley, 19 Millionen Dollar in die Berliner investiert.

Mehr als ein Dutzend Start-ups arbeiten schon in der Factory

Im Moment arbeiten die 6Wunderkinder, benannt nach den sechs Gründern, mit ihren 65 Mitarbeitern verteilt auf mehrere brandneue Wohnungen auf dem Gelände der Factory in der Rheinsberger Straße in Mitte. Die Factory soll ein Campus für Start-ups werden, die Eröffnung ist für Anfang Juni geplant. Weil das viele Monate später ist als ursprünglich geplant, sind die 6Wunderkinder zwischenzeitlich erst einmal in die eigentlich für neu in die Stadt zuziehende Talente gedachten Wohnungen eingezogen. Auch Soundcloud und ein gutes Dutzend weitere Start-ups arbeiten bereits auf dem Gelände.

Yzer steht mit Reber und den Factory-Machern Simon Schäfer und Udo Schlömer auf der Dachterrasse. „Wir wollen der Berliner Start-up-Szene ein Gesicht geben“, erklärt Bauunternehmer und Investor Schlömer das Konzept. Hier sollen nicht nur Gründer zusammenarbeiten, leben und sich vernetzen, die Factory soll auch Anlaufpunkt für die traditionelle Industrie auf der Suche nach Innovationen sein. Konzerne mit Start-ups zusammenzubringen, das ist eine Idee, die auch Yzer verfolgt.

Die Wirtschaftsminister der Länder werden die Factory im Juni besuchen

„Und wo können wir noch besser werden?“, fragt sie in die Runde. Reber sagt, dass es oft ein großes Problem sei, wichtige Fachleute aus dem Ausland in Berlin zu beschäftigen. Ob er denn noch nicht vom Team des einheitlichen Ansprechpartners gehört hat, fragt Yzer, das bei solchen Problemen helfe. Das Versäumnis will der Chef der 6Wunderkinder nun nachholen. „Wir brauchen eine Definition, was ein Start-up ist“, wünscht sich Factory-Geschäftsführer Schäfer. Yzer ist überrascht, das sei noch nie an sie herangetragen worden. Aber nur so sei es möglich, dass Gesetze auch auf die besonderen Erfordernisse von Start-ups passten, etwa wenn es um steuerliche Regeln für die mit Risikokapital finanzierten Firmen gehe, erklärt Schäfer. Was kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind, sei ja auch definiert. Die Anregung will Yzer aufnehmen und mit ihren Ministerkollegen diskutieren, die im Juni kommen – und auch die Factory besuchen wollen.

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