Dieselgate: VW und Daimler drohen angeblich Rückrufe
Spiegel: Kraftfahrtbundesamt hat Mercedes-Vito, den VW-Transporter T6 und den Porsche Macan im Visier.
Den Autoherstellern Daimler und Volkswagen stehen nach einer Vorabmeldung des „Spiegel“ neue Rückrufe ins Haus. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) plane für kommende Woche einen amtlichen Rückruf von Fahrzeugen des Mercedes-Transporters Vito, wie das Magazin am Freitag berichtete. Beim Volkswagen-Konzern besteht demnach die Möglichkeit, dass dem Porsche-Geländewagen Macan die Typengenehmigung entzogen wird. Ins Visier der Behörden geraten sei zudem der VW-Transporter T6.
Beim Vito soll die Zufuhr von Harnstoff reduziert sein
Beim Mercedes-Transporter Vito soll die Motorensteuerung laut „Spiegel“ so programmiert sein, dass die Einspritzung von Harnstoff (AdBlue) in den Katalysator reduziert wird, damit die Reinigungsflüssigkeit nicht vor dem nächsten Serviceintervall nachgefüllt werden muss. In vielen Fahrsituationen stoße der Wagen daher trotz vorhandener Abgasreinigung offenbar mehr Stickoxide aus. Dabei soll es sich um ein illegale Abschalteinrichtung handeln, zitierte das Magazin Ministeriumskreise.
Daimler weist die Vorwürfe zurück
Daimler erklärte am Freitag, ein kausaler Zusammenhang zwischen Serviceintervall und AdBlue-Verbrauch bestehe nicht. Der Konzern werde auch weiter „vollumfänglich“ mit dem KBA kooperieren – gegen den Vorwurf einer illegalen Abschalteinrichtung „würden wir mit allen rechtlichen Mitteln vorgehen“.
Beim VW-Konzern geht es um den Transporter T6 und den Porsche Macan
Beim Porsche-Geländewagen Macan hätten Prüfer des KBA bis zu fünf fragwürdige Softwarefunktionen entdeckt, berichtete der „Spiegel“ weiter. Es gehe um tausende Wagen. VW erklärte gegenüber dem Magazin, der Konzern arbeite mit dem KBA an Lösungen. Beim Transporter T6 soll VW beim Verbrauch des Wagens und somit auch dem Ausstoß von Kohlendioxid den Zulassungsbehörden zu geringe Werte angegeben haben. VW bestreitet dies laut Bericht.
BMW ist entlastet
Dagegen hatte das Kraftfahrt-Bundesamt am Donnerstag BMW vom Vorwurf der Abgasmanipulation entlastet, die die Deutsche Umwelthilfe dem Autobauer vorgeworfen hatte. „Die Abgasemissionen auf dem Rollenprüfstand und auch auf der Straße sind unter normalen Betriebsbedingungen nicht zu beanstanden“, teilte die Behörde mit. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hatte die Untersuchung des Modells 320d (Euro<ET>6 Norm) auf Druck der Umwelthilfe (DUH) im Dezember eingeleitet. AFP