Pilotenstreik bei Germanwings hat begonnen: Viele Flüge fallen aus – auch in Berlin-Tegel
Der Pilotenstreik bei der Lufthansa-Tochter Germanwings hat begonnen. Auch Flüge ab Tegel sind betroffen. Die Verhandlungen zwischen Lufthansa und Pilotengewerkschaft waren am Donnerstag gescheitert.
Bei der Lufthansa-Tochter Germanwings hat am Freitagmorgen der angekündigte Pilotenstreik begonnen. Von dem Ausstand, der bis 12.00 Uhr dauern soll, sind vor allem Inlandsflüge betroffen. Hingegen sollen die Verbindungen in Urlaubsgebiete stattfinden. Bis zu 15.000 Passagiere können nach Angaben von Germanwings ihren Flug voraussichtlich nicht antreten.
Nach Angaben der Airline sollten bis zum Ende des Streiks am Mittag voraussichtlich 116 Flüge von insgesamt 164 ausfallen. Besonders betroffen sind die Airports in Köln und Stuttgart. Aber auch in Düsseldorf, Berlin, Hannover, Hamburg und Dortmund werden Flüge gestrichen.
Die Verhandlungen der Lufthansa mit der Pilotengewerkschaft Cockpit sind nach Angaben des Unternehmens gescheitert. „Wir sind sehr enttäuscht, dass wir den Streik nicht abwenden können", sagte Lufthansa-Personalvorstand Bettina Volkens am frühen Donnerstagnachmittag. „Es entsteht der Eindruck, dass
für die VC der Streik bereits beschlossene Sache war“. Die Piloten der Lufthansa-Tochter Germanwings hatten für den Fall, dass keine Einigung erzielt wird, für diesen Freitag einen Streik angekündigt.
164 Flüge betroffen
In Berlin wickelt das Unternehmen seine Flüge über den Flughafen Tegel ab. Die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH bittet Passagiere in einer Mitteilung um Verständnis, dass es „zu Verzögerungen im Flugverkehr“ kommen kann. Wie Pressesprecher Lars Wagner dem Tagesspiegel sagte, sind an und ab Tegel insgesamt zehn Flüge von dem Streik betroffen. „Diese Verbindungen werden komplett gestrichen“, sagte Wagner. Passagiere können sich bei der Flughafenauskunft telefonisch unter der Nummer 030-6091-1150 oder online unter www.berlin-airport.de informieren, wie sie ihr Ziel auf alternativen Wegen erreichen können. Welche Rechte und Ansprüche Sie als Betroffene haben, lesen Sie hier.
An Deutschlands größtem Flughafen Frankfurt stehen am Freitag keine Germanwings-Flüge auf dem Programm. Langstreckenflüge bleiben von dem Streik also erstmal unberührt.
Es geht um die Rente von 5400 Piloten
Germanwings fliegt täglich etwa 550 mal in Deutschland und Europa, die Lufthansa baut das Billig-Angebot seit einem Jahr aus. Hintergrund des Konflikts bei Europas größter Airline ist der Streit um die Übergangsrente für die insgesamt 5400 Piloten bei Lufthansa, Germanwings und Lufthansa Cargo: Lufthansa-Personalchefin Volkens hatte der Gewerkschaft angeboten, einen gemeinsamen Verhandlungsprozess festzuschreiben, an dessen Ende eine fest vereinbarte Schlichtung stehen könnte. Die bisherigen Regelungen zur Übergangsversorgung sollen bis 2016 beibehalten werden, um Zeit für eine Lösung zu haben. Einen Fahrplan für Tarifgespräche für das Kabinenpersonal hatte die Lufthansa jüngst mit der Gewerkschaft Ufo vereinbart. (Tsp mit dpa)