Stiftung Warentest warnt: Viel Nitrat im Rucola-Salat
Acht von neun Salaten sind "deutlich belastet", auch Feldsalat ist betroffen, hat die Stiftung Warentest festgestellt. Die gesunde Alternative: Chicorée.
Der Feldsalat hat schon der Mutter von Rapunzel kein Glück gebracht. Im Märchen der Gebrüder Grimm kann die Schwangere ihren Heißhunger auf Feldsalat (Rapunzel) nicht zügeln. Nachdem ihr Mann von der Nachbarin wiederholt beim Salatdiebstahl erwischt wird, willigt er ein, ihr das Kind zu geben. Das verbringt dann bekannterweise seine Jugend in einem Turm, bis Rapunzel von einem Prinzen gerettet wird.
Vor allem Rucola ist belastet
Den Heißhunger auf Feldsalat hätte sich die Mutter besser verkniffen. Was im Märchen gilt, trifft aber auch in der Realität zu. Feldsalat, so hat die Stiftung Warentest jetzt herausgefunden, enthält viel Nitrat, zumindest wenn man ihn in den Wintermonaten, also in der Gewächshaussaison kauft. Das Nitrat kann im Körper zu Nitrit und letztlich zu krebserregenden Nitrosaminen umgewandelt werden.
Schlimmer noch sieht es aber beim Rucola aus. Von neun getesteten Rucola-Salaten waren acht deutlich belastet, teilten die Verbraucherschützer am Dienstag mit. Am besten – und damit das einzige, zumindest knapp „befriedigende“ Produkt – ist der Salat von Edeka. Alle anderen schnitten gerade einmal mit ausreichend ab.
Der "gute" Feldsalat kommt von Denn's
Etwas besser sieht es beim Feldsalat aus. Von den neun Testprodukten bekamen sieben ein „Befriedigend“, der Rewe-Salat aber nur ein „Ausreichend“. Beser bedient ist man mit dem einzig guten Produkt, dem Bio-Feldsalat der Öko-Supermarktkette Denn's. Ab Mai dürfte sich das Problem entschärfen, weil dann Freilandware in die Regale kommt. Die enthält weniger Nitrat als die jetzt angebotenen Salate, die im Treibhaus oder unter Folie angebaut werden und meist mit nitrathaltigem Dünger aufgepäppelt werden.
Rucola und Feldsalat enthalten nämlich schon ohne die Düngerzufuhr Nitrat, das sie über den Boden aufnehmen. Bekommen sie genügend Licht, verwerten sie den Nährstoff für ihr Wachstum, im Winter funktioniert das aber nicht. So erklären sich die erhöhten Werte. Alle getesteten Produkte bewegen sich zwar im Rahmen des gesetzlich Erlaubten. Dennoch warnen die Warentester vor übermäßigem Verzehr, denn Nitrate und Nitrite nimmt man auch über andere Quellen auf - Gepökeltem etwa und über das Trinkwasser. Eine gute Nachricht gibt es aber doch: Pestizide fanden die Tester weder beim Feld- noch beim Rucolasalat, im Rucola von Real stießen sie jedoch auf Perchlorat, das die Jodaufnahne durch die Schilddrüse stören kann.
Die Alternative: Chicorée
Auf Obst und Gemüse sollte man aber dennoch nicht verzichten, sagen die Verbraucherschützer. Allerdings sollte man auf Abwechslung achten. Und lieber häufiger zum Chicorée greifen. Der ist nämlich eine gesunde Alternative: Alle zehn untersuchten Salate waren mindestens gut, die Bio-Ware von Denn’s und Alnatura sogar sehr gut.
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