Wegen Verstoß gegen Klimaschutzgesetz: US-Behörde legt sich mit VW an
Der Autokonzern soll gegen Umweltvorschriften verstoßen haben. Jetzt droht den Wolfsburgern eine riesige Rückrufaktion von fast 500.000 Autos und eine Strafe in Milliardenhöhe.
Volkswagen steht in den USA vor neuen Problemen: Die Umweltbehörde EPA wirft dem deutschen Autobauer Verstöße gegen das Klimaschutzgesetz „Clean Air Act“ vor und fordert den Rückruf von 482.000 Diesel-Fahrzeugen in Kalifornien. Das Unternehmen stehe im Verdacht, eine spezielle Software eingesetzt zu haben, um die Messung des Schadstoffausstoßes zu manipulieren, teilte die Environmental Protection Agency (EPA) am Freitag in Washington mit. Auf VW könnten hohe Bußgelder in Höhe von bis zu 18 Milliarden Dollar und Zivilklagen zukommen, wenn sich die Vorwürfe bestätigen sollte. VW erklärte zunächst nur, bei den Ermittlungen kooperieren zu wollen. Die Wolfsburger tun sich auf dem US-Markt ohnehin schwer und kämpfen dort schon lange mit schwachen Verkaufszahlen.
Aber nicht nur in den USA, auch andernorts läuft es für den Autobauer derzeit schleppend. Im August übergab der Konzern rund um den Globus 714.000 Fahrzeuge an Kunden und damit 5,4 Prozent weniger als vor Jahresfrist, wie die Wolfsburger am Freitag mitteilten. Noch stärker ging der Absatz bei der Kernmarke Volkswagen Pkw zurück: Die Verkäufe schrumpften um 8,1 Prozent auf 432.900 Autos. "Der Monat August spiegelte das harte Marktumfeld", sagte Konzernvertriebschef Christian Klingler.
"Südamerika und Russland bleiben angespannt, ebenso die Entwicklung in China. Rückenwind verspüren wir weiterhin in Nordamerika und vor allem Europa". In seinem wichtigsten Einzelmarkt China verkaufte der Konzern zwischen Januar und August 2,26 Millionen Autos, ein Minus von 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In Südamerika schrumpften die Verkäufe vor allem wegen der Schwäche des brasilianischen Markts sogar um 23,8 Prozent auf 391.600 Fahrzeuge. Tsp