Millionen für Berliner Musikdienst: Twitter investiert in Berliner Start-up Soundcloud
Der Berliner Musikdienst Soundcloud bekommt Geld von Twitter, um seine Aktivitäten auszuweiten.
Der US-Kurznachrichtendienst Twitter investiert in das Berliner Start-up Soundcloud. Soundcloud bestätigte dem Tagesspiegel am Mittwoch eine entsprechende Kooperation, machte aber keine Angaben über die Höhe der Investition. Das Geld werde das Unternehmen für diverse Projekte rund um die Globus wie etwa für die Erweiterung des Abo-Dienstes "SouncloudGo" einsetzen, hieß es lediglich.
Der Kurznachrichtendienst soll 70 Millionen Dollar investiert haben
Laut dem Technologie-Onlineportal Re/Code hat Twitter rund 70 Millionen Dollar (umgerechnet rund 62 Millionen Euro) in das 2008 gegründete Start-up investiert. Dies sei im Rahmen einer 100 Millionen Dollar umfassenden Finanzierungsrunde erfolgt, die Soundcloud mit insgesamt rund 700 Dollar bewertet habe. Bekannt ist unter anderem, dass in der Vergangenheit die Finanzinvestoren Kleiner Perkins, IVP sowie Union Square Ventures die Firma unterstützt haben. Auch die Beteiligungsgesellschaft für deutsche Start-ups German Startup Group hat in Soundcloud investiert.
Twitter wagte sich bereits 2013 ins Musikgeschäft
Bei Soundcloud können Nutzer Musik und andere Audiodateien hochladen und sie teilen. Das Unternehmen mit derzeit rund 175 Millionen Nutzern gibt nur wenig Einblick in sein Geschäft. Medienberichten zufolge machte die Firma 2014 fast 40 Millionen Euro Verlust. Laut Mitgründer Eric Wahlforss sind die meisten der Nutzer keine zahlenden Abonnenten. Erst kürzlich weitete Soundcloud seine Abodienste auf die USA, Großbritannien und Irland aus, um stärker Wettbewerber wie Apples Musikdienst und Spotify anzugreifen. Twitter selbst hatte sich nur 2013 kurz ins Musikgeschäft gewagt und sogar über die Übernahme von Soundcloud nachgedacht, die Idee dann aber verworfen. Auch die eigene App zum Entdecken neuer Musik stellte Twitter ein.
Der Musikdienst hat mehr als 175 Millionen Nutzer
Soundcloud handelte unterdessen Deals mit großen Musikkonzernen aus. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben mehr als 175 Millionen Nutzer. Soundcloud gilt als ein Juwel der Berliner Start-up-Szene, immer wieder wurde über einen Börsengang spekuliert.