Lockheed Martin: Trump attackiert Kampfflugzeug-Hersteller Lockheed Martin
Donald Trump greift nach Boeing das nächste Rüstungsunternehmen wegen angeblich hoher Kosten an. Diesmal traf es Lockheed Martin, das den Kampfflieger F-35 produziert.
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat nach dem Flugzeughersteller Boeing nun auch das amerikanische Rüstungsunternehmen Lockheed Martin attackiert. Ohne ins Detail zu gehen, kritisierte er am Montag zu hohe Kosten bei der Produktion des Kampffliegers F-35. „Das F-35-Programm und seine Kosten sind außer Kontrolle“, schrieb Trump im Kurznachrichtendienst Twitter. „Milliarden Dollar können und werden bei militärischen (und anderen) Anschaffungen nach dem 20. Januar gespart werden.“
Die Aktien von Lockheed Martin verloren bis zu 5,4 Prozent, der Marktwert rauschte um vier Milliarden US-Dollar in den Keller. Trump soll am 20. Januar 2017 als Nachfolger von Barack Obama vereidigt werden. Das Pentagon hat 2443 Kampfjets von dem Typ bestellt.
Die Kosten des Programm belaufen sich Schätzungen zufolge auf etwa 400 Milliarden US-Dollar. In der Vergangenheit traten bei Tests Probleme auf. Es kam zu Verzögerungen, wodurch die Kosten stiegen. Den Zeitpunkt für seine neue Botschaft dürfte Trump nicht zufällig gewählt haben. Der scheidende US-Verteidigungsminister Ashton Carter besuchte am Montag Israel und nahm an der Empfangszeremonie für zwei Kampfjets vom Typ F-35 teil. Israel hat insgesamt 50 der Tarnkappenflieger bestellt.
In der vergangenen Woche hatte sich Trump bereits den Flugzeughersteller Boeing vorgeknöpft. Die Kosten für die neue Air Force One seien zu hoch, schrieb er auf Twitter. Der Republikaner drohte gar damit, die Bestellung der nächsten Präsidentenmaschine zu stornieren. Damals war als Reaktion ebenfalls der Aktienkurs des Unternehmens eingebrochen. (dpa)