Dauerbaustelle: Stuttgart 21 wird später fertig - und viel teurer
Vorbild BER: Auch der Tiefbahnhof in Stuttgart läuft zeitlich und finanziell aus dem Ruder. Nun werden die Kosten auf 7,6 Milliarden Euro veranschlagt.
Das Bahnprojekt Stuttgart 21 soll gut eine Milliarde Euro teurer werden als bisher geplant. Die Deutsche Bahn erwartet nun einen Kostenrahmen von 7,6 Milliarden Euro, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Aufsichtsratskreisen erfuhr.
Bislang waren 6,5 Milliarden Euro vorgesehen. Zugleich verzögert sich die Fertigstellung des Projekts vom Jahr 2023 auf Ende 2024. Darüber hatte zuvor die Zeitung „Bild am Sonntag“ berichtet. Der neue Zeit- und Kostenplan soll nach dpa-Informationen auf einer Sondersitzung des Aufsichtsrats Ende Januar beschlossen werden.
Als Gründe für die höheren Kosten und die spätere Fertigstellung wurden in den Aufsichtsratskreisen unter anderem gestiegene Baukosten, Verzögerungen in den Planungsverfahren und die restriktiven Regeln beim Artenschutz genannt.
Im Zuge des hoch umstrittenen Projekts Stuttgart soll aus dem Stuttgarter Kopfbahnhof ein Tiefbahnhof werden. An dem Bahnhof wird seit Februar 2010 gebaut, der Grundstein für den Neubau wurde im September 2016 gelegt. Der Bundesrechnungshof etwa hatte bis zu 9 Milliarden Euro Kosten vorausgesagt.
Das Projekt hatte im Jahr 2010 für große Proteste gesorgt, Zehntausende Menschen waren dagegen auf die Straße gegangen. Der frühere CDU-Generalsekretär Heiner Geißler hatte dann in dem Konflikt als Schlichter vermittelt. (dpa)