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Flüge wegen Streiks gestrichen: Anzeigetafel am Flughafen Tegel
© dpa/Jörg Carstensen
Update

Streik an Berliner Flughäfen: Streik in Tegel und Schönefeld wird bis Mittwoch verlängert

Die Gewerkschaft Verdi weitet den Streik an den Berliner Flughäfen aus. Rund 2000 Beschäftigte des Bodenpersonals in Tegel und Schönefeld sind seit heute im Ausstand.

Die Deutsche Bahn verzeichnet angesichts des Ausstandes des Bodenpersonals an den Berliner Flughäfen ein erhöhtes Fahrgastaufkommen an den Fernbahnhöfen. Voller als an anderen Montagen war es etwa am Berliner Hauptbahnhof, von wo aus Züge in die ganze Republik starten. Bislang war es laut einem Sprecher der Bahn nicht nötig, infolge der Streiks in Tegel und in Schönefeld zusätzliche Züge einzusetzen, um Passagiere zu befördern, deren Flüge gestrichen wurden. Fluggesellschaften wie Air Berlin hatten ihren Kunden als Ersatz für Flüge Bahnfahrten innerhalb von Deutschland angeboten. Am Dienstag will die Airline wie bereits am Freitag Berliner Reisende in Hannover starten und landen lassen und dafür einen Shuttleservice einrichten. Welche Flüge stattfinden und welche nicht, teilt die Airline unter anderem auf ihrer Homepage mit.

Derweil müssen Flugreisende an den Berliner Flughäfen noch bis Mittwochmorgen mit Ausfällen rechnen. Der am Montagmorgen begonnene Streiks des Bodenpersonals werde bis 5.00 Uhr am Mittwoch verlängert, teilte die Gewerkschaft Verdi mit. Am Montag wurden wegen des Ausstands fast alle Flüge von und nach Berlin gestrichen.

Als Grund für die Streikausweitung nannte Verdi, dass die Arbeitgeber noch immer kein Entgegenkommen signalisiert hätten und sich einer Lösung am Verhandlungstisch widersetzten. Die Gewerkschaft sei weiterhin gesprächsbereit, jedoch seien erneute Verhandlungen an ein deutlich verbessertes Angebot geknüpft, sagte Streikleiter Enrico Rümker. Eine Kompromisslösung müsse deutliche Einkommensverbesserungen für die Bodendienst-Beschäftigten von Wisag, Aeroground, Ground Solution, AHS und Swissport Berlin enthalten.

"Die insgesamt rund 2000 Beschäftigten dieser Unternehmen erhalten vielfach Löhne, von denen sie nicht leben können", heißt es in einer Mitteilung von Verdi. "Viele müssen aufstocken oder einen Zweitjob ausführen, um wirtschaftlich über die Runden zu kommen." Verdi fordert auf dieser Grundlage bei einer Laufzeit von einem Jahr Einkommensverbesserungen von einem Euro pro Stunde sowie Verbesserungen im Tarifvertrag.

465 Abflüge in Tegel und 195 Abflüge in Schönefeld seien bereits am Montag bis 8.00 Uhr ausgefallen, sagte ein Sprecher der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg. "Wir bitten alle Passagiere, sich vor Reisebeginn bei Ihrer Fluggesellschaft über den aktuellen Flugstatus zu erkundigen", sagte der Sprecher.

Von dem Streik war auch die dreitägige Reise von Berlins Regierungschef Michael Müller (SPD) nach Moskau betroffen. Die Senatskanzlei musste Ersatzflüge über Dresden organisieren.

Erst am Freitag waren Hunderte Flüge in Tegel und Schönefeld ausgefallen. Der Ausstand traf auch zahlreiche Besucher der am Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in der Hauptstadt, die am Sonntagabend endete. Wie schon bei früheren Streiks leiteten einige Fluglinien bestimmte Flüge um, etwa nach Dresden und Leipzig, deren Flughäfen jeweils rund 25 Landungen übernahmen.

Der Tarifstreik an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld hat sich weiter zugespitzt. Weil es am Wochenende kein neues Angebot der Arbeitgeber gab, war der neue Ausstand für Verdi unausweichlich. Die Gewerkschaft fordert bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten einen Euro mehr pro Stunde für die Mitarbeiter des Bodenpersonals. Die Arbeitgeber boten zuletzt die schrittweise Erhöhung der Löhne in allen Entgeltgruppen an - bei einer Laufzeit von drei Jahren und mit einem Gesamtvolumen von acht Prozent mehr Geld. (mit dpa)

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