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Die Stiftung Warentest hat Verunreinigungen im Mineralwasser gefunden.
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20 Marken im Test: Stiftung Warentest findet Verunreinigungen in Mineralwasser

Die Stiftung Warentest hat 20 Marken Mineralwasser untersucht. Das Ergebnis ist erschreckend, denn in manchem Wasser stecken Stoffe, die da nicht hineingehören.

Die Stiftung Warentest hat 20 Mineralwasser aus verschiedenen Regionen Deutschlands untersucht - und bei dreien von ihnen Stoffe entdeckt, die nicht in ein Mineralwasser gehören: Pestizide, Korrosionsschutzmittel und Süßstoffe. Betroffen waren im Test Harzer Grauhof Medium, Glashäger Classic und Original Selters Classic.

Pestizide landen auf verschiedenen Wegen im Wasser: Oftmals sind es Insektenvernichtungsmittel, die in der Landwirtschaft ausgebracht und durch Regen von den Äckern geschwemmt werden. Korrosionsschutzmittel können durchaus aus Haushalten stammen - so sind sie auch in Spülmaschinentabs enthalten und gelangen auf diese Weise in den Wasserkreislauf.

Süßstoffe können wie Silikone in Kläranlagen nicht abgebaut werden

In ihrer aktuellen Ausgabe hat die Stiftung Warentest - wieder einmal - Mineralwasser untersucht.
In ihrer aktuellen Ausgabe hat die Stiftung Warentest - wieder einmal - Mineralwasser untersucht.
© Promo

Die gefunden Süßstoffe sind ein Sonderfall. Sie sind insofern ungefährlich, weil sie ja auch in Lebensmittel zugelassen sind. Allerdings sind Süßstoffe ein Indikator dafür, dass die Quelle verunreinigt ist: "Süßstoffe sind chemisch enorm stabil und deshalb für Chemiker gut nachweisbar", sagt Ina Bockholt von der Stiftung Warentest. Die Süßstoffe gelangen nach dem Konsum durch den Menschen über das Abwasser in die Kläranlagen, können dort aber nicht abgebaut werden - ähnlich wie die sehr stabilen Silikone aus Körperpflegeprodukten - und werden danach mit dem vermeintlich sauberen Wasser in die Flüsse geleitet. Sind sie dann irgendwann in einem Mineralwasser nachweisbar, bedeutet das, dass es sich aus einer Quelle speist, die nicht ausreichend geschützt ist. Denn wenn die ungefährlichen Süßstoffe hineingelangen können, landen dort früher oder später auch andere unerwünschte Stoffe.

Das kann verschiedene Ursachen haben: Schützende Schichten wie Lehm- oder Tonschichten können undicht sein, es kann aber auch sein, dass zu viel Wasser aus der unterirdischen Quelle gefördert wird und ein Unterdruck entsteht, der das Grundwasser viel zu schnell nachzieht.

Besser Wasser aus Glasflaschen

Krankheitserreger enthielt kein Wasser im Test - zumindest, wenn man genau nach den Vorgaben der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung (MTVO) untersucht. Die Stiftung führte aber eine mikrobiologische Zusatzprüfung nach potenziell krankmachenden Keimen durch und wurde bei zwei Wassern fündig, Christinen Medium und Harzer Grauhof Medium. Menschen mit einem schwachen Immunsystem sollten diese Wasser abkochen, empfiehlt sie.

Grundsätzlich sollte man Wasser aus Glasflaschen bevorzugen, bei vier Wassern aus PET-Flaschen schmeckten die Tester den Kunststoff heraus.

Mehr als 800 natürliche Mineralwasser sind derzeit auf dem deutschen Markt registriert. Während Leitungswasser stark aufbereitet ist, um ihm alle unerwünschten Stoffe zu entziehen, dürfen Mineralwasser nicht aufbereitet werden, sie müssen von "ursprünglicher Reinheit" sein. Welche im Mineralwasser gelösten Stoffe dadurch ausgeschlossen werden, definiert die MTVO allerdings nicht genau. Dem Mineralwasser darf höchstens Eisen entzogen werden. Deshalb kann man übrigens auch an der Zusammensetzung des Wassers ablesen, wo es abgefüllt wurde: Wasser aus flachen Regionen enthält tendenziell weniger Mineralstoffe aus Wasser aus bergigen Regionen.

Weitere Informationen zum Mineralwassertest finden man bei der Stiftung Warentest. Dort kann man auch ein pdf mit den genauen Ergebnissen kaufen.

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