Razzia kurz vor Bilanzpressekonferenz: Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen im Audi-Diesel-Skandal ein
Die Abgasaffäre weitet sich aus: Die Ermittler durchsuchen Büros der VW-Tochter Audi in Ingolstadt und Neckarsulm. Es geht um den Verdacht des Betrugs und der strafbaren Werbung.
Die Staatsanwaltschaft München II hat wegen der Diesel-Abgasaffäre bei Audi ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen des Verdachts des Betruges und der strafbaren Werbung eingeleitet. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Am Morgen waren bereits Büroräume in der Audi-Zentrale in Ingolstadt. Ein Unternehmenssprecher sagte am Mittwoch, die Durchsuchung habe kurz vor der Jahrespressekonferenz mit Audi-Chef Rupert Stadler begonnen. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft München II war am Vormittag zunächst nicht erreichbar.
Audi hatte in den USA Diesel-Autos mit illegaler Software verkauft, die niedrigere Abgaswerte angibt. Schon unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe in den USA hatte die bayerische Justiz ein Prüfverfahren eingeleitet. Der Audi-Sprecher wollte sich zu den laufenden Ermittlungen am Mittwoch nicht äußern.
Audi hatte im November 2015 den Einsatz von Schummel-Software in großen Dieselmotoren eingeräumt. (dpa)