Abgas-Affäre: Staatsanwaltschaft durchsucht Audi-Werke
Im Dieselskandal bei der VW-Tochter Audi ist die Staatsanwaltschaft erneut zur Razzia angerückt. Geschäftsräume am Firmensitz in Ingolstadt und am Standort Neckarsulm werden überprüft.
Im Zuge der Abgas-Affäre lässt die Staatsanwaltschaft München II seit Dienstagmorgen Geschäftsräume in der Zentrale der VW-Tochter Audi in Ingolstadt und im Werk Neckarsulm durchsuchen. 18 Staatsanwälte und Beamte der beiden Landeskriminalämter Bayern und Baden-Württemberg seien dabei im Einsatz, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Zuvor hatte der Rechercheverbund von „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR berichtet.
Audi bestätigte die Durchsuchungen und erklärte, "vollumfänglich" mit den Behörden zu kooperieren.
Laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft wurde auch eine Privatwohnung in Baden-Württemberg durchsucht. Im Fokus der Ermittler stehe auch der Einsatz von technischen Vorrichtungen zur Manipulation von Abgaswerten in V6-3-Liter-Dieselmotoren, die für den europäischen Markt bestimmt waren, hieß es. Schon im März vergangenen Jahres hatte es wegen der Abgas-Affäre Razzien bei Audi gegeben.
Zum Verkauf von manipulierten Diesel-Fahrzeugen auf dem US-Markt würden inzwischen 14 Personen als Beschuldigte geführt, hieß es. Darunter seien aber keine aktuellen oder ehemaligen Audi-Vorstandsmitglieder. Der Tatverdacht des Betrugs und der strafbaren Werbung beziehe sich derzeit auf Dieselmotoren in mindestens rund 210.000 Fahrzeugen, die seit 2009 auf dem europäischen und dem US-amerikanischen Markt ausgeliefert wurden. (dpa, Reuters/AFP)