Fünf Tipps für mehr Sicherheit: So machen Sie es Einbrechern schwer
Im Herbst und Winter haben es die Täter besonders leicht. Doch es gibt schon ein paar einfache Mittel, mit denen man sich schützen kann.
Wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, beginnt sie wieder, die Zeit der Einbrüche. Im Schutz der winterlichen Dunkelheit haben es die Täter besonders leicht. Deswegen sollten die Menschen jetzt umso vorsichtiger bei der Sicherung ihres Eigenheimes sein.
Viele Tathandlungen enden beim Versuch
Im Jahr 2016 verzeichnete die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) etwa 151 000 Einbrüche in Deutschland. In Berlin gab es die meisten Wohnungseinbrüche demnach im letzten Jahr in Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf; die meisten Einbrüche in Einfamilienhäuser in Steglitz-Zehlendorf und in Reinickendorf. Mit dem richtigen Fachwissen lässt sich ein Einbruch jedoch meistens verhindern. Fast die Hälfte aller Tathandlungen endete im letzten Jahr nämlich schon beim Versuch. Dies ist der höchste Wert seit Jahrzehnten und er demonstriert, wie erfolgreich aufmerksames Verhalten, verbesserte Sicherungsmöglichkeiten und härtere Strafen bei Einbruchsdelikten sein können.
Und doch: Nur rund vier Prozent der Deutschen sichern ihr Zuhause mit Alarmanlagen. Begründet wird dies meist mit zu hohen Kosten oder dem baulichen Aufwand. Außerdem kommt es durchaus vor, dass jemand zwar eine Alarmanlage besitzt, aber vergisst, sie auch einzuschalten.
Der Wunsch nach Sicherheit ist gestiegen
Über die Jahre lässt sich ein klarer Trend verzeichnen: Der Wunsch nach Sicherheit in Deutschland steigt und steigt. Laut dem Bundesverband für Sicherheitswirtschaft (BDSW) haben Wach- und Sicherheitsdienste 2016 mit insgesamt über sieben Milliarden Euro mehr Umsatz gemacht als jemals zuvor. „Der Bedarf an mechanischen und elektronischen Sicherungsvorkehrungen ist in den vergangenen Jahren generell gestiegen“, sagte auch Ralf Margout vom Fachverband Europäischer Sicherheits- und Schlüsselfachgeschäfte Interkey.
Um sich vor Einbrüchen zu schützen, ist meistens auch gar nicht die teuerste Alarmanlage notwendig. Schon einfache Veränderungen im alltäglichen Verhalten können eine große Wirkung haben. „Optimal für die Verhinderung von Einbrüchen ist eine Kombination aus vorausschauendem, sicherheitsbewusstem Verhalten und dem Einsatz von (mechanischer) Sicherungstechnik“, sagt beispielsweise Georg von Strünck. Er ist Kriminalhauptkommissar der Polizei Berlin und seit 2010 auch Sachgebietsleiter „Technische Prävention“ der Zentralstelle beim Landeskriminalamtes (LKA) Berlin.
Als Experte für das Themengebiet Einbruchschutz stellt er diese fünf goldenen Regeln auf:
1. Tür zu, es zieht!
„Ganz viele Taten lassen sich allein dadurch verhindern, dass man seine Wohnung abschließt“, nennt von Strünck den ersten und wichtigsten Punkt der Einbruchsprävention, Dabei wäre es wichtig, immer zwei Mal abzuschließen, da nur so das Schloss optimal greifen könne.
2. Gekippt gilt nicht
Beim Verlassen der Wohnung sollte immer darauf geachtet werden, alle Türen, Fenster und Balkon- sowie Kellereingänge tatsächlich zu verschließen und bestenfalls zu verriegeln. So banal dies auch klingt, sei das einer der Hauptgründe für einen erfolgreichen Einbruch. Besonders Fenster sollte man immer vollständig schließen und nicht gekippt lassen, mahnt der Experte. Der Hauptkommissar sagt, dass selbst für einen laienhaften Einbrecher „gekippte Fenster offene Fenster“ seien. Auch sei es hilfreich, alle Gegenstände, die dem potenziellen Einbrecher nützlich sein könnten, wegzuräumen. Damit gemeint seien Leitern, Kletterhilfen und Werkzeug.
3. Vortäuschen ist erlaubt
Ist man für einen längeren Zeitraum und besonders abends oder nachts nicht zu Hause, gibt es spezielle Maßnahmen, auf die man zurückgreifen kann, die so tun als sei man da. Fährt man beispielsweise in den Urlaub oder arbeitet oft in Spätschichten, sei auf jeden Fall eine Zeitschaltuhr zu empfehlen, die das Licht ab und zu ein- und wieder ausschaltet. Für jene, die es besonders trickreich mögen, gibt es sogar einen Fake-TV, der das Lichtflackern eines Fernsehers simuliert. Auch sei der Kontakt zu der Nachbarschaft aus Sicht des Experten wichtig. Informiert man einen vertrauenswürdigen Nachbarn über seine Abwesenheit, könne dieser den Briefkasten leeren und Werbematerial wegräumen. Im Falle von ungewöhnlichen Geräuschen könne der wissende Nachbar, falls notwendig, zudem Hilfe verständigen.
4. Ausreichend Verstärkung
Laut von Strünck ist das A und O der Prävention auch das Verstärken von Fenstern und Türen. Ein gutes Schloss sei in diesem Falle gerade gut genug, meint der Experte. Optimal wären für die Eingangstür zwei Schlösser verschiedener Bauart. Diese gilt es dann auch fachgerecht installieren zu lassen. Dabei ist immer darauf zu achten, sich von vertrauenswürdigem und qualifiziertem Fachpersonal helfen zu lassen. Generell laute die Regel: Braucht ein Einbrecher länger als fünf Minuten, um in eine Wohnung oder ein Haus einzudringen, steigt die Chance, dass er den Einbruch doch lieber abbricht.
5. Richtig beraten lassen
Wer sich immer noch unsicher fühlt oder Fragen zu der richtigen Ausstattung für das eigene Zuhause hat, kann sich von Fachberatern des Landeskriminalamtes Berlin kostenfrei beraten lassen. Dies ist telefonisch, per E-Mail oder in der Beratungsstelle möglich. Es besteht auch die Möglichkeit einer Vor-Ort-Beratung für Bewohner von Einfamilienhäusern, Erdgeschoss- und Dachgeschosswohnungen sowie von Gewerbebetrieben wie Büros oder Praxen. Auch mit seiner Versicherung sollte man im Vorhinein abklären, was im Falle eines Einbruchs zu tun ist. Eine Liste all seiner Wertgegenstände anzufertigen kann der Versicherung beispielsweise helfen, den materiellen Schaden zu ersetzten. Optimal wäre es dabei, Fotos von den besagten Gegenständen zu haben und die Belege aufzuheben, damit man beweisen kann, diese auch wirklich einmal besessen zu haben.
Johanna Palla
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